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Israel-Krieg: Wie Tel-Aviv vom Hamas-Angriff betroffen ist – gespenstische Ruhe

07.10.2023, Palästinensische Gebiete, Gaza-Stadt: Am Himmel sind Raketen zu sehen, die in Richtung Israel fliegen. Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am frühen Samstag (07.10.2023) unerwart ...
Von Gaza-Stadt aus werden Raketen abgeschossen, die Richtung Israel fliegen. Wenig später schlagen sie in israelischen Ortschaften und Städten ein und bringen Verwüstung.Bild: dpa / Mohammed Talatene
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Raketenangriff und "gespenstische Ruhe": Wie Tel Aviv vom Hamas-Angriff betroffen ist

07.10.2023, 19:0417.10.2023, 13:45
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Am Samstagmorgen wurde die Welt erschüttert. Auf eine Art und Weise, wie es nur die wenigsten haben vorhersehen können. Militante Palästinenser haben Raketen auf Israel abgefeuert, dort für Verwüstung, Chaos und Tod gesorgt.

Später drangen zahlreiche Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Israel ein und sorgten dort in Ortschaften an der Grenze für weitere Gräueltaten. Dazu sollen Zivilst:innen als Geiseln genommen und in den Gazastreifen gebracht worden sein.

Gil Shohat hat von diesen Nachrichten am Morgen in Tel Aviv erfahren. Der 34-Jährige arbeitet seit März 2023 als Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der israelischen Hafenstadt. Gegenüber watson erklärt er: "Wir sind heute Morgen wach geworden zu Berichten über einen überraschenden Angriff der Hamas auf Israel. Wir wurden von Verwandten benachrichtigt und haben dann das Radio eingeschaltet und sind sofort in den Strudel der Ereignisse reingezogen worden."

Gil Shohat leitet das Israel-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv seit März 2023.
Gil Shohat leitet das Israel-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv seit März 2023.Bild: Privat / Privat

Obwohl es in Tel Aviv verhältnismäßig ruhig gewesen sei, gab es gerade am Vormittag immer wieder Raketenalarme, "die uns dazu gezwungen haben, in unseren Luftschutzbunker in der Wohnung zu gehen." Auch deshalb blieb er mit seiner Familie den ganzen Tag zu Hause. Ohnehin beschreibt er die Atmosphäre in der Stadt als bizarr: "Es ist eine gespenstische Ruhe in Tel Aviv."

Hamas-Angriff auf Israel: Menschen in Tel Aviv sind sprachlos

Gleichzeitig stehe er im ständigen Austausch zur Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. "Und zu meinem Team vor Ort", betont er, "das natürlich auch verängstigt und sprachlos ist." Alle würden die Berichte über die Lage im Süden verfolgen.

In diesen Berichten häufen sich die Schilderungen von Entführungen, Toten und Verletzten. Mehrere hundert Menschen verloren ihr Leben. "Das sind schockierende Entwicklungen, die aber leider nicht vom Himmel gefallen sind", sagt Shohat, um danach klar anzusprechen: "Es ist eine weitere Eskalation der Gewalt hin zu einer neuen Stufe, die uns wiederum zeigt, dass es kein Leben in Sicherheit für nur eine Seite geben kann. Es kann nur ein Leben in Sicherheit für alle geben, wenn alle in Würde und Freiheit miteinander leben können."

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Shohat ist es wichtig zu betonen, dass er ein friedvolles Miteinander will: "Deshalb muss die Gewalt sofort aufhören und durch ein Streben nach solidarischer Partnerschaft ersetzt werden für alle Menschen, die hier leben."

Der Ursprung der aktuellen Auseinandersetzung geht bis ins Jahr 1967 zurück. Im Sechstagekrieg eroberte Israel damals das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Gebiete, die die Palästinenser für ihren unabhängigen Staat mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt beanspruchen.

"Die Frage wird noch nicht so laut gestellt. Trotzdem wird sich gefragt, wie das unter den Augen des israelischen Sicherheitsapparates passieren konnte."
Gil Shohat über den überraschenden Angriff auf Israel.

Seit den Eroberungen baut Israel im besetzten Gebiet Siedlungen, um die Gründung eines palästinensischen Staates zu unterbinden. Nun kam es erneut zu einer militärischen Auseinandersetzung, die Israel überraschend traf.

Shohat merkt zum überraschenden Angriff aus Gaza klar an: "Die Frage wird noch nicht so laut gestellt, weil aktuell der militärische Abwehrkampf im Vordergrund steht. Trotzdem wird sich gefragt, wie das unter den Augen des israelischen Sicherheitsapparates passieren konnte." Gegenüber watson ergänzt er: "Eine der am besten ausgestatteten Armeen der Welt – inklusive hoch ausgerüsteter Nachrichtendienste – hat es nicht kommen sehen. Fast auf den Tag genau 50 Jahre nach Beginn des Jom-Kippur-Kriegs, der auch überraschend ausbrach, sieht sich Israel erneut in einem Abwehrkampf."

Der Jom-Kippur-Krieg startete am 6. Oktober 1973. Auch damals wurde Israel überraschend angegriffen, allerdings von Ägypten und Syrien und auf dem Sinai und den Golanhöhen. Nach 20 Tagen wurden die Gefechte damals eingestellt. Heute kann nur gehofft werden, dass sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen noch schneller lösen und die Parteien schnell miteinander reden und an den Verhandlungstisch setzen.

Aktuell sieht es danach allerdings noch nicht aus. Als Antwort auf die Raketenangriffe bombardiert Israel nun per Kampfjets Ziele in Gaza. Außerdem soll auch eine Bodenoperation der israelischen Armee mittlerweile genehmigt worden sein.

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Mit Matt Gaetz als Justizminister hat es nicht geklappt. Der Abgeordnete aus Florida war im Kongress so verhasst, sein Leistungsausweis so dürftig und sein sexuelles Gebaren derart widerlich, dass selbst die Senatoren der Grand Old Party bockten. Gaetz musste sich zurückziehen.

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