Eine Abwehrdrohne (rechts) schießt ein Netz auf eine kleine Drohne während der Projektvorstellung des zivilen Abwehrsystems gegen Drohnen. (Symbolbild)Bild: dpa / Marcus Brandt
Russland
Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat bereits im vergangenen Jahr vor verstärkter Spionage aus Russland und China gegen die Bundeswehr gewarnt. Beide Länder seien die Hauptakteure bei Spionagetätigkeiten in Deutschland.
Nun schlägt die Bundeswehr wegen beunruhigender Vorkommnisse Alarm: An ihren Standorten in Deutschland verzeichnet sie eine bedenkliche Zunahme unerlaubter Drohnenüberflüge. Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr betont, dass die Anzahl entsprechender Ereignisse in letzter Zeit gestiegen sei. Eine besorgniserregende Entwicklung, die eine Vermutung über den Drahtzieher aufkommen lässt.
Bundeswehr vermutet Russland hinter Spionage mit Drohnen in Deutschland
Zwar kann eine direkte russische Beteiligung offiziell nicht nachgewiesen werden, dennoch fällt der Verdacht auf Russland: Insbesondere während Ausbildungsmaßnahmen für ukrainische Soldat:innen registrierte der Militärische Abschirmdienst auffällige Drohnenüberflüge.
Mit Drohnen können Standorte und Aktivitäten ausspioniert werden.Bild: STT-Lehtikuva / Jussi Nukari
Martina Rosenberg, Präsidentin des MAD, äußerte bereits im vergangenen Herbst deutliche Vermutungen in diese Richtung. Es sei "relativ eindeutig, in welche Richtung es geht", da laut MAD die Spionageaktivitäten mit Drohnen gerade zu Beginn und zum Ende von Ausbildungsmaßnahmen für ukrainische Soldat:innen zunahmen.
Im vergangenen Jahr hatte zudem ein Sicherheitsbeamter laut "Tagesspiegel" gewarnt: "Es gibt so viele Drohnen-Sichtungen, dass es schon gefährlich wäre, wenn nur ein kleiner Prozentsatz davon Spionageflüge sind". Man sei für russische Dienste – zumindest aus der Luft – zuweilen offen.
Bundeswehr geht mit einfachen Methoden gegen Spionage-Drohnen vor
Dennoch gestaltet sich die Beendigung dieser mutmaßlich von Russland gesteuerten Spionageaktivitäten als äußerst knifflig. Die Bundeswehr setzt auf schlichte, aber wirkungsvolle Methoden, um Spionage zu unterbinden. So werden Soldat:innen zu erhöhter Wachsamkeit gebrieft. Zudem werden vermehrt "Vorhaben in sichtgeschützten und/oder überdachten Bereichen durchgeführt".
Sachsen-Anhalt, Klietz: Ukrainische Soldaten reinigen auf dem Truppenübungsplatz das Kanonenrohr eines Kampfpanzers.Bild: dpa / Klaus-Dietmar Gabbert
In verschiedenen Bundeswehrstandorten wie Wildflecken, Grafenwöhr, Idar-Oberstein und Altengrabow wurden Verdachtsfälle aktenkundig. Bisher kam es jedoch zu keiner Festnahme eines Drohnenpiloten in der Nähe eines Bundeswehrstandorts. Das Territoriale Führungskommando betont die Verantwortung der Bundeswehrangehörigen, Straftaten gegen die Bundeswehr zu verhindern und im Rahmen des Gesetzes Personen festzuhalten.
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Behörden arbeiten bei Kampf gegen Russland-Spionage zusammen
Die jüngste Zusammenarbeit der Landespolizeien von Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie der Bundespolizei zur Drohnenabwehr verdeutlicht den Ernst der Lage. Gemeinsam wurden verschiedene Drohnendetektions- und Abwehrsysteme getestet und das Zusammenspiel zwischen den Einsatzkräften erfolgreich geprobt.
In Deutschland unterliegt die Verwendung handelsüblicher Mini-Drohnen strengen rechtlichen Bestimmungen. Die Drohne muss stets in Sichtweite des Benutzers oder der Benutzerin bleiben. Drohnen mit Kamera müssen außerdem registriert werden, um Missbrauch vorzubeugen.
(Mit Material von dpa)
Nordkorea unterstützt Russland bei seinem Angriffskrieg in der Ukraine zunehmend. So hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un seinem Verbündeten Wladimir Putin mehrere Tausend Soldaten gesendet. Militärische Unterstützung gibt es für Russland nicht nur in Form von Soldaten, sondern auch von Waffen, die Putin in der Ukraine einsetzt. Mehr als 5 Millionen Artilleriegeschosse und über 100 ballistische Raketen des Typs KN-23/24 wurden früheren Berichten zufolge bereits von Pjöngjang an Moskau übergeben.