Politik
Russland

Russland: Putin soll Kritiker zu Militärbasis in die Arktis geschickt haben

Russian President Vladimir Putin gestures during his annual news conference in Moscow, Russia, Thursday, Dec. 19, 2019. Putin says that global climate change poses new challenges to Russia. Speaking a ...
Bild: ap
Russland

Putin soll Kritiker zu Militärbasis in die Arktis geschickt haben

26.12.2019, 15:3426.12.2019, 15:34
Mehr «Politik»

Ein Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin soll nach Oppositionsangaben widerrechtlich zum Militärdienst eingezogen und in eine entlegene Basis in der Arktis gebracht worden sein. Der prominente Kremlkritiker Alexej Nawalny schrieb am Mittwoch im Internet, sein Weggefährte Ruslan Schaweddinow werde auf einer geheimen Luftabwehrbasis im entlegenen Nowaja-Semlja-Archipel als "politischer Gefangener" festgehalten.

Gefährte von Nawalny

Der 23-Jährige wurde seit Montag vermisst. Laut Nawalny soll die Polizei in die Moskauer Wohnung Schaweddinows eingedrungen und ihn sofort festgenommen und abtransportiert haben. Schaweddinow arbeitete als Projektmanager für Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung. Die Stiftung wurde von den russischen Behörden in diesem Jahr als "ausländischer Agent" eingestuft. Gegen sie wird wegen angeblicher Geldwäsche ermittelt.

In Russland gilt die Wehrpflicht. Sie betrifft Männer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren, die Dienstzeit beträgt ein Jahr. Ein Armeesprecher sagte der Nachrichtenagentur Tass, Schaweddinow habe sich seit langem vor dem Wehrdienst gedrückt. Seine jetzige Einberufung entspreche dem Gesetz.

Nawalny führte hingegen ins Feld, Schaweddinow sei aus gesundheitlichen Gründen für den Wehrdienst ungeeignet. Auch sei er ohne jegliche Grundausbildung zum Nowaja-Semlja-Archipel entsandt worden.

Wjatscheslaw Gimadi, ein Anwalt von Nawalnys Stiftung, sprach von einer "Entführung" Schaweddinows und warf Putin sowie Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, direkt dafür verantwortlich zu sein. Einige Unterstützer Schaweddinows demonstrierten am Mittwochabend in Moskau vor dem Sitz des Generalstabs der russischen Streitkräfte.

(afp/lin)

Merz-Besuch in der Ukraine: Novum macht Experte ratlos
Die Ukraine-Verbündeten starteten ihren Besuch in Kiew am Samstag mit einem neuen Spirit. Dabei gab es gleich mehrere erste Male.

Schaut man von den Zugbänken in die Gesichter, ergibt sich eher der Eindruck einer Klassenfahrt denn eines politischen Besuchs: In der Nacht zu Samstag brachen Großbritanniens Premierminister Keir Starmer, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einer gemeinsamen Zugreise nach Kiew auf.

Zur Story