
Der Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow wird auch Putins "Bluthund" genannt. Bild: Pool Sputnik Kremlin/AP / Mikhail Metzel
Russland
09.10.2023, 17:3309.10.2023, 17:33
Dass der Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow dem Russland-Machthaber Wladimir Putin zur Seite steht, hat er schon mehrfach bewiesen. Nicht umsonst wird der auch "Putins Bluthund" genannt.
Kadyrow gilt als besonders brutal. Im Tschetschenienkrieg soll er höchstpersönlich festgenommene Landsleute gemartert und dabei Freude empfunden haben. Kadyrow ist zudem ein treuer Unterstützer Putins, seit Beginn des Ukraine-Krieges zeigte sich das umso deutlicher. Er bot dem Kreml-Machthaber einen Teil seiner Söldner-Armee für "das Grobe" an. Zudem sollen seine Leute für mehrere Morde an russischen Oppositionellen im Auftrag Putins verantwortlich sein. Zum Geburtstag des Russland-Chefs machte Kadyrow ihm nun ein besonderes Geschenk.

Kadyrow gilt als Unterstützer Putins und als besonders grausam. Bild: AP / -
Unterstützung Putins: Kadyrow stellt dramatische Forderung für Russland
Wladimir Putin wurde am Samstag ein Jahr älter. Der Kreml-Machthaber ist nun 71 Jahre alt. Zu diesem Anlass erhielt der Präsident zahlreiche Glückwünsche durch seine Verbündeten, darunter auch von Ramsan Kadyrow. Während einer Veranstaltung in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny huldigte er dem Russland-Machthaber.
Dort stellte eine dramatische Forderung, wie die russische Exil-Internetzeitung "Meduza" berichtet: Demnach schlug Kadyrow vor, die im März anstehenden Präsidentschaftswahlen wegen des Krieges in der Ukraine entweder zu verschieben – oder auf einen Kandidaten zu beschränken. Dieser eine Kandidat sollte nach Meinung Kadyrows natürlich Putin sein.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Putin in Russland an der Macht. Seitdem hat er jede nennenswerte politische Opposition unterdrückt und massiv verfolgt. Ein Wahlsieg und eine Verlängerung seiner Amtszeit im Kreml bis 2030 wäre ihm also ohnehin so gut wie garantiert. Auch laut "Meduza" steht ein positives Ergebnis für Putin bei der in 2024 stattfindenden bereits fest, wenn es nach dem Kreml geht.
Ukraine-Krieg stellt Putin vor Probleme – Unterstützung durch Kadyrow
Die Misserfolge Russlands in diesem Krieg, den Moskau als "besondere Militäroperation" bezeichnet, haben die Ereignisse jedoch weniger vorhersehbar gemacht. Unterstützung für Putin kommt hier vonseiten Kadyrows. Vor 25.000 Menschen sagte er am Samstag:
"Ich schlage vor, dass wir jetzt, während die "besondere Militäroperation" im Gange ist, einstimmig beschließen, dass wir bei den Wahlen nur einen Kandidaten aufstellen werden: Wladimir Wladimirowitsch Putin."
Oder aber, die Wahlen sollten nach Meinung Kadyrows abgesagt werden. Zur Begründung sagte der Tschetschenenführer: "Denn es gibt niemanden sonst, der unser Land heute verteidigen könnte."

Seit dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 herrscht ein erbitterter Krieg in der Ukraine.Bild: AP / Alex Babenko
Der groß angelegte Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 ist – wider Erwarten – zu Putins größten Herausforderung geworden. Weit davon entfernt, schnell die Kontrolle über Russlands Nachbarland zu übernehmen, schießen die Militärausgaben in die Höhe. Hunderttausende von Russen kämpfen in einem Krieg, für den sie sich nicht freiwillig gemeldet haben. Die Beziehungen zum Westen sind zerrüttet, weitreichende Wirtschaftssanktionen belasten das Land zusätzlich.
Die Diskussion um Sicherheitsgarantien für die Ukraine nimmt Fahrt auf – und bringt eine brisante Frage mit sich: Könnte Deutschland bald Truppen schicken? CDU-Politiker bleiben diesbezüglich unkonkret. Ein Experte mahnt zur Pflichtwahrnehmung.
Bisher zeichnete sich kein Frieden zwischen Russland und Ukraine ab. Auch nach dem Gipfeltreffen in Washington sind noch zu viele Fragen offen. Eine Lösung für den Konflikt gibt es noch nicht, Politiker:innen wägen dennoch ab, wie es nach Kriegsende weitergeht. Die entscheidende Frage lautet: Welche Sicherheitsgarantien sind denkbar?