War es ein PR-Stunt oder ein peinliches Versehen? Darüber sind sich Beobachter auch am Abend der Bundestagswahl nicht sicher. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hatte am Vormittag in seinem Wahlkreis in Aachen gewählt – und dabei die Vorschriften missachtet. Er faltete den Wahlzettel nach innen statt nach außen, sodass auf einem Foto klar zu sehen ist, wem er seine Stimme gibt. Beide Kreuze für die CDU.
Viele sahen darin einen Verstoß gegen das Wahlgeheimnis und Wahlbeeinflussung. Ist die Stimmabgabe ungültig? Wenig später gab der Bundeswahlleiter Entwarnung. Es sei wenig überraschend, dass der CDU-Kandidat CDU gewählt habe. Eine Beeinflussung von Wählern am Tag der Wahl läge deshalb nicht vor.
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist aber nicht der einzige Prominente, der Einblicke in seine Wahl gewährt. Der Berliner Rapper Bushido veröffentlichte am Sonntagmittag ein Bild in seiner Instagram-Story, das seinen Stimmzettel bei seiner Wahl in der Wahlkabine zeigt.
Der Musiker macht damit auch seine Wahl bei der Bundestagswahl öffentlich: die Tierschutzpartei. Dahinter steckt die Entscheidung Bushidos, mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi, seine Kinder für sich wählen zu lassen. In der Story schreibt der 42-Jährige: "Unsere Kinder durften heute entscheiden, wer meine Stimme bekommt." Die Tierschutzpartei ist noch in der Story verlinkt.
Auch hier kam die Frage auf, ob Bushido gegen das Wahlgeheimnis verstoßen hat. In Wahlkabinen besteht nämlich generell ein Fotografie-Verbot. Ob der Post Konsequenzen für den Rapper hat, war am Abend noch nicht klar.
Und dann war da noch Hubert Aiwanger. Er ist Bundes- und bayrischer Landesvorsitzender der Freien Wähler und am Sonntagnachmittag offenbar ein wenig zu elektrisiert von der Bundestagswahl. Gegen 16 Uhr postete er offenbar ihm vorliegende und eigentlich vertraulich zu behandelnde erste Hochrechnungen. Nach einem Sturm der Kritik auch von Kollegen aus anderen Parteien löschte er den Tweet nach kurzer Zeit wieder.
(vdv)