US-Präsident Donald Trump überrascht immer wieder: Am Donnerstag bestätigte Trump einen Bericht der "New York Times", wonach er seiner Heimat New York den Rücken kehren will. Die Trump-Familie will ihren (eigentlichen) Wohnsitz in den südlichen US-Bundesstaat Florida verlagern.
Laut dem Bericht der "New York Times" sollen steuerliche Gründe hinter dem Umzug stecken – und nicht etwa seine extreme Unbeliebtheit in New York. Auf Twitter behauptete Trump, er habe Millionen an Steuern an die Stadt New York gezahlt – eine Behauptung, die sich nicht überprüfen lässt.
Anders als andere US-Spitzenpolitiker hat Trump nämlich nie seine Steuererklärungen veröffentlicht. Andrew Cuomo, demokratischer Gouverneur der Stadt New York, begrüßte Trumps Auszug aus der Stadt am Donnerstag: "Dann mal viel Glück. Es ist ja nicht so, als hätte Herr Trump hier jemals Steuern gezahlt." Cuomo fügte hinzu: "Er gehört ganz euch, Florida".
Ein Blick auf die Archivbilder zeigt: Trump mag es pompös in seinem Mar-a-Lago. Als er noch nicht US-Präsident war, lud der frühere Unternehmer immer wieder Fotografen in sein Anwesen in Florida ein, um seinen Reichtum (man kann auch sagen Protz) zu dokumentieren.
Im Jahr 1985 kaufte Trump das Mar-a-Lago von den Nachfahren der bisherigen Bewohnerin, der Milliardärin Marjorie Merriweather Post, für acht Millionen Dollar, nachdem er gedroht hatte, den Meeresblick des Anwesens ansonsten mit seinen eigenen Neubauten zu versperren. ("Washington Post")
Das Restaurant des Trump-Clubs musste sich allerdings immer wieder mit seinen Verstößen gegen die gastronomischen Richtlinien auseinandersetzen. Seit 2013 hat das Gesundheitsamt 51 Verstöße gegen die gesetzlichen Vorgaben notiert. Nicht so lecker... ("Business Insider")
Schon in der Vergangenheit wurde Trumps Vorliebe für das Anwesen immer wieder deutlich – so bezeichnete er das Mar-a-Lago auch schon mal als das "südliche Weiße Haus". Hier, im zweitgrößten Anwesen des Bundesstaats, traf Trump bereits eine Reihe von Staatsgästen – etwa den chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, dass er mit solchen Treffen Werbung für den benachbarten Club macht, der zuletzt fast 22 Millionen Dollar Gewinn machte. ("Politico")
Wer Mitglied im Club neben dem neuen Wohnsitz des US-Präsidenten werden will, muss mehr als 200.000 Dollar zahlen. Dazu kommt eine Jahresgebühr von etwa 14.000 Dollar im Jahr. (CNBC)
Man könnte denken: Wer sich das leisten kann, hat nettere Nachbarn verdient.
(pb)