
Mike Bloomberg geriet bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Präsidentschaftskandidat schwer unter Beschuss.bild: imago images / Ritzau Scanpix / dpa / Christy Prosser / imagespace / getty images / Oleg Kolesnikov / unsplash / watson montage
USA
20.02.2020, 16:2016.04.2024, 15:24
Es war sein erster Auftritt bei einer Fernsehdebatte der demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber – und Mike Bloomberg musste gleich so richtig einstecken. Aber der Reihe nach:
Was ist passiert?
Bei ihrer Fernsehdebatte in Las Vegas in der Nacht zu Donnerstag haben die demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber ihren
aufstrebenden Konkurrenten Michael Bloomberg schwer in die Mangel
genommen. Sie warfen ihm unter anderem vor, in seiner Zeit als
Bürgermeister von New York rassistische Polizeitaktiken
vorangetrieben und in seinem Unternehmen Frauen diskriminiert zu
haben.
Weitere Vorwürfe gegen ihn lauteten, er lege seine
Steuererklärungen nicht offen und wolle sich die Nominierung der
Demokraten für die Präsidentschaftswahl schlicht erkaufen.
Er verteidigte sich gegen die
Anwürfe seiner Mitstreiter. So versprach er etwa die baldige
Offenlegung seiner Finanzen und entschuldigte sich erneut für die
unter ihm in New York eingeführte und später als verfassungswidrig
eingestufte Polizeitaktik "stop and frisk", bei der Polizisten
Menschen willkürlich kontrollieren und durchsuchen konnten.
Bloomberg, der einer der reichsten Menschen der Welt ist, war erst
spät in das Rennen seiner Partei eingestiegen und hatte sich zuletzt
in nationalen Umfragen enorm nach vorne gearbeitet. Inzwischen liegt er dort auf Rang drei.
"Alle gegen Einen" oder "Alle gegen Alle"?

Die sechs Präsidentschaftskandidaten der Demokraten (von links nach rechts): Mike Bloomberg, Elizabeth Warren, Bernie Sanders, Joe Biden, Pete Buttigieg und Amy Klobuchar.bild: imago images / ZUMA Press
Nicht nur Bloomberg wurde bei der Debatte Ziel von Attacken.
Alle sechs Präsidentschaftsanwärter auf der Bühne – mit dabei auch
die Senatoren Bernie Sanders und Amy Klobuchar sowie der frühere
US-Vizepräsident Joe Biden und der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg – griffen einander untereinander an. Die Runde in Las Vegas im
Bundesstaat Nevada war die bislang konfrontativste TV-Debatte der
Demokraten. In Nevada steht in wenigen Tagen die nächste Vorwahl an.
Wie war der Ton?
Die Debatte wurde überaus aggressiv und mit scharfen Worten geführt. Elizabeth Warren etwa sagte mit Blick auf Bloomberg und den republikanischen Präsidenten Donald Trump, es ergebe keinen Sinn, "einen arroganten Milliardär durch einen anderen zu ersetzen". Sie bezeichnete Bloombergs frühere Polizeitaktiken in New York als rassistisch und setzte ihm vor allem mit Blick auf Vorwürfe zu, er habe sich in seinem Unternehmen wiederkehrend sexistisch gegenüber weiblichen Angestellten geäußert und die Betroffenen mit Vertraulichkeitsvereinbarungen zum Schweigen gebracht.
Warren forderte Bloomberg auf, diese Vereinbarungen aufzuheben und die Vorwürfe aufzuklären. Buttigieg wiederum warf Bloomberg vor, er wolle die demokratische Partei kaufen. Sanders nannte Bloombergs Reichtum unmoralisch.
(sda/vdv/dpa)
Die USA könne "ein bisschen angeben", sagte Donald Trump über seine Militärparade. Aber vor wem, fragt man sich, wenn doch niemand zuschaut?
Da lädt man zu seinem Geburtstag ein, sorgt für ein üppiges Programm, für Panzer und Flugzeuge, was Kinder halt so mögen, sogar 7000 Soldat:innen marschierten auf, seit mehr als 30 Jahren hat es in den USA keine derart opulente Demonstration militärischer Potenz gegeben – und dann kommt niemand.