Verletzte von El Paso lehnten Trump-Besuch im Krankenhaus ab
US-Präsident Donald Trump sieht sich nach den Massakern in El Paso und Dayton mit 31 Todesopfern mit verstärkten Rufen nach einer Verschärfung der Waffengesetze konfrontiert. Die Kritik nimmt zu.
- Bei seinen Besuchen in beiden Städten am Mittwoch (Ortszeit) forderten Politiker eindringlich strikte Hintergrundüberprüfungen für Waffenkäufer und ein Verbot von Sturmgewehren im Land. Hunderte Menschen protestierten gegen die Besuche.
- Wie mehrere US-Medien, darunter die "Washington Post" berichten, war Trump auch bei den Verletzten des Massakers in El Paso kein willkommener Gast.
In der Uniklinik von El Paso wurden am Mittwoch noch acht Verletzte behandelt: Drei seien aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht in der Lage gewesen, Besuch zu empfangen. Die anderen fünf wollten Trump nicht sehen, bestätigte eine Krankenhaus-Sprecherin gegenüber "Buzzfeed News".
Der US-Präsident habe daher am Mittwoch mit Mitarbeitern des Krankenhauses und zwei bei dem Massaker Verletzten gesprochen, die das Krankenhaus bereits wieder verlassen hatten. Das Trump-Team hatte Journalisten den Zugang zu dem Krankenhaus-Rundgang verwehrt.
Ein Mitarbeiter des Krankenhauses filmte Trump bei seinem Besuch.
In dem Video ist zu sehen, wie Trump sich kurz bei den Ärzten und Pflegekräften für ihre Arbeit in den vergangenen Tagen bedankt. Dann beginnt er über seinen letzten Wahlkampfauftritt in El Paso zu sprechen: Die Menge an Zuschauern sei enorm gewesen.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International rief USA-Reisende am Mittwoch zu erhöhter Vorsicht auf. Diese sollten wegen der weit verbreiteten Schusswaffengewalt stets einen Notfallplan haben, erklärte die Organisation. Pistolen und Gewehre seien in den USA "omnipräsent", niemand sei vor Waffengewalt sicher.
Der Reisehinweis war ein ungewöhnlicher Schritt für Amnesty – die Organisation wollte damit aber den USA einen Spiegel vorhalten. Bei ähnlich hohem Gewaltniveau in anderen Ländern würde das US-Außenministerium Amerikaner vor einer Reise warnen, war die Botschaft der Aktion.
(pb/mit dpa)