Einsatzkräfte am Samstag in El Paso.Mark Lambie/The El Paso Times via AP
USA
04.08.2019, 06:3704.08.2019, 13:10
Ein Schütze hat in einem Einkaufszentrum in der
Grenzstadt El Paso im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet und
mindestens 20 Menschen getötet. 26 weitere Menschen seien verletzt
worden, sagte El Pasos Polizeichef Greg Allen am Samstagabend
(Ortszeit).
- Der mutmaßliche Schütze habe sich der Polizei ergeben. Nach offiziellen Angaben handelt es sich um einen 21-jährigen Weißen.
- Allen sagte, es gebe ein Manifest, das womöglich auf ein Hassverbrechen schließen lasse. Es sei allerdings noch nicht bestätigt, ob das Manifest tatsächlich von dem Verdächtigen stamme.
- In dem Online-Manifest ist nach Medienberichten von einer "hispanischen Invasion" die Rede. In dem Schriftstück beziehe sich der Verfasser auch auf den rechtsextremen Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März.
So reagierte die Politik auf die Tat:
Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte bei einer
Pressekonferenz an, die Strafverfolgung werde sich nicht nur auf den
Vorwurf des Mordes, sondern auch auf den eines Hassverbrechens
konzentrieren.
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador teilte in
einer Videobotschaft mit, unter den Toten seien drei Mexikaner. Nach
Angaben des mexikanischen Außenministeriums wurden sechs weitere
Mexikaner verletzt, darunter ein zehnjähriges Mädchen.
US-Präsident Donald Trump sprach von einer feigen Tat.
Die Polizei rief die Menschen in El Paso dazu auf, Blut zu spenden.
Gouverneur Abbott sagte bei einer Pressekonferenz am Samstagabend in
El Paso, es hätten sich Schlangen von Menschen gebildet, die Blut
spenden wollten. "Jetzt ist es an der Zeit für Texaner,
zusammenzukommen und sich gegenseitig zu unterstützen." Abbott sprach
von einer "abscheulichen" Gewalttat.
Was noch über die Tat bekannt ist:
Polizeichef Allen sagte, der erste Notruf sei um 10.39 Uhr Ortszeit
(18.39 Uhr MESZ) eingegangen. Sechs Minuten später sei die Polizei
vor Ort gewesen. Die Szenerie am Tatort sei "schrecklich" gewesen.
Ein Polizeisprecher sagte, die meisten Opfer seien in einem Walmart
in dem Ladenkomplex von Schüssen getroffen worden. Der Supermarkt sei
zum Zeitpunkt des Angriffs voll gewesen. Der Sprecher schätzte, dass
sich dort zwischen 1000 und 3000 Menschen aufhielten. Der Schütze
habe bei der Tat ein Gewehr benutzt.
In einer Highschool in der Nähe des Tatorts wurde am Samstagabend um die Verstorbenen getrauert.Bild: Jose Luis Gonzalez/reuters
El Pasos Bürgermeister Dee Margo sagte, der Verdächtige stamme nicht
von dort. Nach US-Medienberichten kam er aus der Stadt Allen nördlich
von Dallas, rund 930 Kilometer Luftlinie von El Paso entfernt. El
Paso liegt unmittelbar an der Grenze zu Mexiko und hat rund 680.000
Einwohner. Nach Angaben des Bürgermeisters bestätigten sich Meldungen
über einen zweiten Schützen nicht.
Waffengewalt in den USA
In den USA kommt es immer wieder vor, dass in Einkaufszentren, an
anderen öffentlichen Orten oder auch in Schulen Menschen durch
Schüsse getötet werden. Bemühungen für schärfere Waffengesetze laufen
seit Jahren ins Leere - vor allem, weil Trumps Republikaner dagegen
sind. Die mächtige Waffenlobbyorganisation NRA bekämpft vehement
jeden Versuch, Waffenbesitz stärker zu regulieren. Auch Trump ist
dezidiert gegen eine Einschränkung des in der US-Verfassung
verankerten Rechts auf Waffenbesitz.
Erst am Dienstag waren zwei Menschen im Bundesstaat Mississippi in
einem Walmart durch Schüsse getötet worden. Am Sonntag vergangener
Woche hatte ein 19-Jähriger während eines Festivals in der Kleinstadt
Gilroy in Nordkalifornien das Feuer eröffnet und drei Menschen
getötet. Der Schütze wurde von Polizisten am Tatort erschossen.
Im texanischen Sutherland Springs waren im November 2017 26 Menschen
getötet worden, als ein Schütze in einer Kirche das Feuer eröffnete.
Der 26 Jahre alte Täter erschoss sich anschließend selber.
(pb/dpa/afp)
Robert Habeck ist wohl eine der einprägsamsten Figuren der Politiklandschaft Deutschlands. Seit Dezember 2021 ist er Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Vizekanzler der Bundesrepublik. Als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen hat er sich einen Namen als pragmatischer und kommunikationsstarker Politiker gemacht.