Wenn der Name "Donald Trump" in den vergangenen Monaten in den Schlagzeilen stand, war der Kontext meist kein guter: ob Gerichtsprozesse, Strafen oder kontroverse Aussagen. Zuletzt wurde Trump im sogenannten Schweigegeldprozess vor einem New Yorker Strafgericht von den Geschworenen für schuldig befunden worden.
Die Festlegung des Strafmaßes durch den Richter steht noch aus. Genauso wie weitere Gerichtsprozesse gegen Trump. Erst kürzlich teilte ein Gericht in Georgia mit, dass die Verhandlungen um versuchten Wahlbetrug Trumps in dem Bundesstaat bis auf nach die Präsidentschaftswahl im November verschoben wird.
Die Liste an Vorwürfen gegen Trump ist schier endlos. Nun sorgte er selbst dafür, dass ein älterer Fall wieder mit ihm in Verbindung gebracht wird: Der Fall um den mittlerweile verstorbenen Multimillionär und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Jeffrey Epstein war ein US-amerikanischer Finanzier, der Verbindungen zu vielen Promis in allerlei Öffentlichkeitsbereichen hatte – darunter auch zu Trump. Der ehemalige US-Präsident hatte 2002 mal über Epstein gesagt:
Junge Frauen also als gemeinsames Objekt der Begierde? Nach den Enthüllungen der vergangenen Jahre über Epstein könnte dieser Satz Trump nochmal in Erklärungsnot bringen. Denn Epstein hat unter Beihilfe von Ghislaine Maxwell Sexhandel mit Minderjährigen betrieben hat. Er wurde 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilt, musste 13 Monate in Haft. Alles im Zuge einer umstrittenen Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft.
Er hat demnach nicht nur selbst Minderjährige zum Sex gezwungen, sondern diese auch noch seinen Bekannten und Freunden angeboten. Auch Trump wurde 2016 von einer Zeugin in einem Prozess gegen Epstein vorgeworfen, auf diese Art eine ihrer Freundinnen vergewaltigt zu haben.
Epstein hat sich 2019 in einem Gefängnis das Leben genommen, seine Vertraute Ghislaine Maxwell wurde derweil zu 20 Jahren Haft verurteilt. Doch für Trump und andere Bekannte Epsteins ist die Sache noch nicht vorbei.
Donald Trump wurde am Wochenende in einem Interview mit dem Sender Fox News befragt. Die Fragen erfolgten alle direkt nacheinander: Und zwar, ob er Gerichtsakten zu 9/11, dem Attentat an John F. Kennedy und dem Fall Jeffrey Epstein veröffentlichen würde.
Er antwortete zunächst zweimal mit "Ja". Bei der letzten Frage machte er eine kurze Denkpause und guckte dabei angestrengt. Dann sagte er "ja, ich schätze, das würde ich", nur um postwendend einzuschränken, dass er in dem Falle weniger überzeugt sei:
In der "Daily Show", einer satirischen US-Nachrichtensendung schaute sich Comedian Ronny Chieng die Szene nochmal genauer an. Sein Urteil: Trump gucke "panischer als die Menschen in der letzten Reihe einer Boeing-Maschine".
Zudem macht er darauf aufmerksam, dass besonders Trump in der Vergangenheit doch keine Probleme damit hatte, falsche Dinge über Menschen zu verbreiten, um deren Leben zu beeinflussen. Etwa als er behauptete, Ex-Präsident Barack Obama sei in Kenia geboren oder der Vater des republikanischen Senators Ted Cruz habe John F. Kennedy ermordet.