Trump mag die Bundeskanzlerin – hier bei der Begrüßung beim G-7-Gipfel 2019 in Frankreich. Bild: i Images
USA
06.12.2019, 06:5806.12.2019, 14:38
Donald Trump spart normalerweise nicht mit Kritik an Deutschland – besonders die Verteidigungsausgaben sind ihm ein Dorn im Auge. Kanzlerin Merkel scheint den US-Präsidenten aber beeindruckt zu haben.
- Bei einem Mittagessen mit Botschaftern der im UN-Sicherheitsrat vertretenen Staaten im Weißen Haus am Donnerstag (Ortszeit) sagte er über die Bundeskanzlerin: "Sie ist wirklich eine fantastische Frau".
- Zum Auftakt des Treffens hatte Trump jene Nato-Staaten kritisiert, die nach seiner Überzeugung hinter den selbstgesteckten Zielen zu Verteidigungsausgaben zurückbleiben – ohne allerdings die betroffenen Länder zu nennen.
- In der Vergangenheit hatte er ausdrücklich Deutschland kritisiert.
Der deutsche UN-Botschafter Christoph Heusgen sorgte in der Runde
im Weißen Haus für Gelächter, als er an die Adresse Trumps sagte, er
habe sich gefragt, wen der Präsident gemeint habe, als er über die
Nato und die seiner Ansicht nach säumigen Zahler gesprochen habe.
Trump antwortete: "Das ist eine sehr interessante Diskussion, die wir
gestern mit Angela hatten. Sie ist eine fantastische Frau. Sie ist
wirklich eine fantastische Frau." Der US-Präsident und die Kanzlerin
waren am Mittwoch beim Nato-Gipfel nahe London zusammengekommen.
Heusgen fügte hinzu, man hoffe außerdem, dass Trump die UN für
wichtig halte – und dass die USA ihre Beiträge für die Vereinten
Nationen bezahlten. Dort sind die USA im Zahlungsrückstand. Trump
antwortete: "Ich denke, die UN haben gewaltiges Potenzial."
Trump sagte zum Nato-Gipfel:
"Wir hatten enormen Erfolg in London
und die Nato ist wirklich in sehr guter Verfassung und die
Beziehungen zu anderen Ländern sind wirklich außergewöhnlich." Trump
schrieb es erneut seinem Einsatz zu, dass die Nato-Staaten große
Zuwächse bei den Verteidigungsausgaben gemeldet haben. "Die Nato ist
jetzt finanziell sehr gesund und sehr stark", sagte er. Allerdings
gebe es immer noch zahlreiche Nato-Staaten, die "säumig" seien.
In diesem Monat haben die USA die rotierende Präsidentschaft im
UN-Sicherheitsrat inne, dem wichtigsten Gremium der Vereinten
Nationen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Kelly
Craft, sagte im Weißen Haus an die Adresse Trumps, es ist eine Ehre,
"einem persönlichen Freund und diesem besonderen Präsidenten" zu
dienen. Mit Blick auf ihre Kolleginnen und Kollegen sagte sie: "Ich
habe mich gefühlt, als würde ich heute alle meine Freunde und Freundinnen nach Hause bringen, um meine Familie kennenzulernen."
Bereits beim G7-Gipfel im August im französischen Biarritz hatte
Trump Merkel mit Lob überhäuft. "Sie ist eine brillante Frau", sagte
er damals bei einem Treffen mit Merkel. Trump hatte damals auch
gesagt, er wolle "sehr bald" Deutschland besuchen. Daraus wurde
bislang allerdings nichts. Trump war seit seinem Amtsantritt im
Januar 2017 –trotz mehrfacher Einladungen – noch nicht zu einem
bilateralen Besuch in Deutschland.
(hd/dpa)
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).