Donald Trump ist mal wieder nicht amused.Bild: Timothy D. Easley/ap
USA
31.08.2018, 07:1131.08.2018, 08:02
No, I will not! US-Präsident Donald Trump will nicht auf
das Angebot der EU-Kommission zur Abschaffung aller Autozölle beider
Seiten eingehen.
- Der Vorschlag sei "nicht gut genug", sagte der Politiker am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Europäische Konsumenten seien es gewohnt, Autos von europäischen Herstellern zu kaufen, nicht von US-Anbietern.
- Wenige Stunden zuvor hatte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström gesagt, man sei bereit, "unsere Autozölle auf Null zu reduzieren, wenn die USA dasselbe tun". Ob die USA sich darauf einließen, müsse man allerdings abwarten.
Trump verglich die EU in dem Interview mit China, mit dem er
ebenfalls einen Handelsstreit ausfechtet. Dieser könnte Kreisen
zufolge in der kommenden Woche eine neue Eskalationsstufe erreichen.
Donald Trump meint:
"Die Europäische Union ist fast so schlimm wie China, nur kleiner"
Der Handelsstreit:
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump hatten Mitte Juli in Washington vereinbart, auf die Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter hinzuarbeiten, allerdings mit Ausnahme von Autos. Diese Ausnahme kam nach EU-Angaben auf Wunsch der USA zustande. Die EU hätte indes nichts dagegen gehabt, Autos in die Verhandlungen einzubeziehen, heißt es in Brüssel.
Malmström sagte in einer Anhörung im Europaparlament, noch werde
mit den USA nur sondiert, nicht verhandelt. Sonst bräuchte die
EU-Kommission zunächst ein Mandat. Sollte es dazu kommen, hoffe sie
auf einen Abschluss der Verhandlungen noch innerhalb der Amtszeit der
jetzigen Kommission, also vor November 2019.
Teil der Washingtoner Absprachen ist, dass während der Gespräche
keine neuen Zölle verhängt werden. Sollte Trump dennoch Strafzölle
auf Autoimporte erheben, "würden wir diese Gespräche sofort
unterbrechen", sagte Malmström.
Trumps Drohung mit solchen Strafzöllen auf europäische Autos
hatte den Handelsstreit mit der EU im Frühsommer eskalieren lassen.
Juncker gelang es mit dem Krisengespräch in Washington, den Konflikt
zu entschärfen. Dabei hatte Juncker in Aussicht gestellt, dass die EU
größere Mengen Soja sowie Flüssiggas aus den USA importiert.
Malmström wies im Handelsausschuss kritische Anmerkungen von
Abgeordneten an den Abmachungen zurück. "Wir haben keine
Zugeständnisse gemacht", versicherte sie.
(pb/dpa)
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