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Donald Trump: Umfragewerte sinken weiter – Beraterin hat kuriose Erklärung

White House Counselor Kellyanne Conway speaks during an opioid roundtable at the White House in Washington, D.C., June 12, 2019. Pool PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY WAX20190612333 ZACHxGIBSON
Trumps Beraterin Kellyanne Conway glaubt, die Umfragewerte des Präsidenten seien schlecht, weil er nicht mit in den Coronabriefings des Weißen Hauses auftritt.Bild: www.imago-images.de / bZACH GIBSON
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Trumps Umfragewerte fallen weiter – seine Beraterin hat kuriose Erklärung

17.07.2020, 18:0718.07.2020, 14:56
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Vor dem Hintergrund dramatisch steigender Corona-Neuinfektionen in den USA wächst einer Umfrage zufolge die Kritik am Krisenmanagement von Präsident Donald Trump. In einer am Freitag veröffentlichten Befragung im Auftrag der "Washington Post" und des Senders ABC äußerten sich 60 Prozent negativ über Trumps Umgang mit der Pandemie, nur noch 38 Prozent befürworteten Trumps Vorgehen.

Ende Mai hatten sich noch 53 Prozent negativ und 46 Prozent positiv geäußert. Im März hatte eine knappe Mehrheit (51 Prozent) Trumps Vorgehen noch gutgeheißen, 45 Prozent hatten es abgelehnt.

Trump-Beraterin Kellyanne Conway hatte eine bemerkenswerte Erklärung für das Umfragetief: Sie führte den Rückgang der Werte darauf zurück, dass der Präsident nicht mehr bei Corona-Briefings auftritt. Es sei kein Zufall, dass die Werte höher gewesen seien, als Trump selber die Coronavirus-Problematik angesprochen habe, sagte Conway am Freitag vor Reportern.

"Die Menschen wollen vom Präsidenten der Vereinigten Staaten hören. Es muss nicht täglich sein, es muss nicht für zwei Stunden sein, aber aus meiner Sicht muss es sein."

Trump war zweitweise täglich bei Briefings der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses aufgetreten. Die Briefings der Arbeitsgruppe finden inzwischen fast gar nicht mehr statt, und wenn, dann ohne Trump.

In den Briefings lieferte sich Trump zum Teil hitzige Wortgefechte mit Journalisten und dachte laut darüber nach, ob es denn eine gute Idee sei, Desinfektionsmittel zu trinken, um sich gegen das Coronavirus zu schützen.

Pandemie hat bei den Menschen höchste Priorität

In der Umfrage sagten 63 Prozent, es sei wichtiger, die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu bringen, als die Wirtschaft wieder anzukurbeln. 33 Prozent äußerten sich gegenteilig. Ende Mai hatten diese Werte bei 57 Prozent beziehungsweise 37 Prozent gelegen.

Trump strebt trotz Zehntausender neuer Corona-Fälle pro Tag eine möglichst schnelle Rückkehr zur Normalität an, damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Er bewirbt sich bei der Präsidentschaftswahl im November um eine zweite Amtszeit.

In der Umfrage gaben 79 Prozent an, sie würden in Gegenwart anderer Menschen außerhalb ihres Zuhauses immer oder meistens eine Schutzmaske tragen. 15 Prozent sagten, sie würden nie oder selten eine Maske anziehen. Vergleichswerte zu den Vormonaten gab es bei dieser Frage nicht. Trump selber tritt in der Regel ohne Maske in der Öffentlichkeit auf. Bei einem Krankenhausbesuch am vergangenen Samstag hatte er allerdings eine Maske getragen.

Für die Studie von "Washington Post" und ABC wurden zwischen dem 12. und 15. Juli 1006 Erwachsene telefonisch befragt.

(pcl)

Das späte Echo des MeToo-Skandals bei der Linken: Gericht verhängt Urteil

Anmerkung der Redaktion inklusive Richtigstellung: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir behauptet, der hier formulierte Urteilsspruch würde eine Frau betreffen, die sich gegenüber Medien als Betroffene zum MeToo-Skandal bei der Linken geäußert hatte. Das war inhaltlich falsch. Wir bedauern den Fehler und haben die entsprechenden Passagen korrigiert bzw. entfernt. Richtig ist: Verurteilt wurde eine Frau, die sich als Reaktion auf die damaligen Medienberichte auf Social Media zu dem Fall äußerte.

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