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Trump gegen Sessions: "Ich habe keinen Justizminister"

U.S. Attorney General Jeff Sessions listens as President Donald Trump addresses members of his cabinet during a cabinet meeting at the White House in Washington, U.S., August 16, 2018. REUTERS/Kevin L ...
Autsch.Bild: REUTERS/Kevin Lamarque
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"Ich habe keinen Justizminister" – Trump attackiert Jeff Sessions

20.09.2018, 06:08

Was sich US-Justizminister Jeff Sessions von seinem Chef anhören musste, hört bestimmt kein Arbeitnehmer. Denn US-Präsident Trump hat seinen Justizminister Jeff Sessions verbal scharf angegriffen – mal wieder. "Ich bin nicht glücklich mit zahlreichen Dingen", sagte Trump am Mittwoch dem Onlineportal Hill.TV mit Blick auf die Arbeit seines Ministers. 

  • Trump hat sich schon seit längerem auf Sessions eingeschossen und setzt seinen Justizminister unter Dauerdruck.
  • Konkret kritisierte Trump Sessions am Mittwoch abermals dafür, dass er sich aus den Ermittlungen in der Russlandaffäre zurückgezogen hat und übte zudem Kritik an Sessions, weil nach wie vor illegale Einwanderer über die mexikanische Grenze in die USA kommen.
  • Mit seiner jüngsten Kritik scheint er den Druck auf Sessions, zurückzutreten, weiter zu erhöhen.
"Ich habe keinen Justizminister. Es ist sehr traurig"
Donald Trump über Jeff Sessions
Der in der Russlandaffäre massiv unter Druck stehende US-Präsident hatte Sessions Anfang August angewiesen, die Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller zu den mutmaßlichen russischen Einmischungen in den US-Wahlkampf 2016 "unverzüglich" zu beenden. Dabei ignorierte er, dass Sessions gar nicht für Mueller zuständig ist. Der Minister hatte sich kurz nach seinem Amtsantritt wegen seiner Rolle in Trumps Wahlkampfteam für befangen erklärt und aus den Ermittlungen zurückgezogen.
FILE - In this June 21, 2017, file photo, former FBI Director Robert Mueller, the special counsel probing Russian interference in the 2016 election, departs Capitol Hill following a closed door meetin ...
Sonderermittlers Robert Mueller scheint Trump ein Dorn im Auge zu sein.Quelle: AP

Die Oberaufsicht über die Russland-Ermittlungen führt seitdem Vizejustizminister Rod Rosenstein. Er setzte Mueller im Mai 2017 als Sonderermittler ein. Mit diesem Vorgehen zog Sessions den Zorn Trumps auf sich.

(aj/afp)

Trump blamiert sich auf Flug nach Israel mit Geographie-Kenntnissen
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas scheint befriedet, der große Held heißt Donald Trump. Klingt komisch, ist aber so. Der US-Präsident, der im eigenen Land die Demokratie abbaut, hat sich im Nahen Osten für Frieden eingesetzt und wird dafür nun geehrt. Auf dem Weg zu den Feierlichkeiten unterlief ihm aber mal wieder ein peinliches Missgeschick.
Donald Trump darf sich dieser Tage glücklich schätzen. Ein Krieg wurde befriedet, 20 lebende Geiseln wurden freigelassen, Millionen Palästinenser:innen, die im Gegensatz zu 65.000 anderen den Bombenhagel der israelischen Armee überlebt haben, können endlich damit anfangen, aufzuräumen, was vom Gazastreifen übrig geblieben ist – und doch redet alle Welt vor allem über Donald Trump.
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