
Kamala Harris zweifelt Aussagen des US-Präsidenten zu einer schnellen Verfügbarkeit eines Coronavirus-Impfstoffs an.Bild: reuters / JONATHAN ERNST
USA
07.09.2020, 06:2707.09.2020, 07:48
Die Kandidatin der US-Demokraten für die
Vizepräsidentschaft, Kamala Harris, hat vor einer Einmischung der
Regierung bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff gewarnt. Unter
Präsident Donald Trump würden unabhängige wissenschaftliche Experten
"mundtot gemacht" oder beiseite geschoben, sagte die Senatorin am
Sonntag im Gespräch mit dem Sender CNN. Den Versprechen des
Republikaners bezüglich der Verfügbarkeit eines Impfstoffs noch vor
Jahresende könne nicht vertraut werden, warnte sie.
Präsident Trump sehne sich zwei Monate vor der Wahl verzweifelt
nach einem Erfolg und setze dafür auf einen Impfstoff, sagte Harris.
"Ich würde seinen Aussagen nicht vertrauen. Ich würde den Aussagen von Gesundheitsexperten und Wissenschaftlern vertrauen, aber nicht Donald Trump."
Als eine vertrauenswürdige Quelle zur
Einschätzung eines Impfstoffs nannte sie den renommierten Immunologen
Anthony Fauci. Dieser berät das Weiße Haus, ist aber gleichzeitig als
streng faktenorientierter und unabhängiger Experte bekannt.
Trump spricht von Impfstoff noch vor der Wahl im November
Weltweit befinden sich inzwischen mehrere experimentelle
Impfstoffe in großen klinischen Studien. Dabei soll die Sicherheit
und Wirksamkeit der Impfstoffe geprüft werden. Fauci hatte zuletzt
erklärt, es könne bis Jahresende klar sein, ob einer der erprobten
Impfstoffe hinreichend wirksam sei. Er rechnet damit, dass es Anfang
nächsten Jahres einen Impfstoff geben wird.
Trump wiederum hat davon gesprochen, dass es bereits rund um die
Wahl am 3. November einen Impfstoff geben könnte. Eine reguläre
Zulassung bis dahin ist de facto unmöglich. Die zuständige Lebens-
und Arzneimittelbehörde (FDA) könnte aber bei hinreichend guten
Testergebnissen eine Notfallgenehmigung erteilen.
(pcl/dpa)
Ob Friedrich Merz Kanzler kann, darüber scheiden sich die Geister. Aber kann er Social Media? Wenn man sich den Online-Auftritt von Merz in den vergangenen Wochen ansieht, lautet die überraschende Antwort: Ja – erstaunlich gut sogar.
Ein Kanzler, der auf Instagram Kommentare vorliest, sich über seine Frisur lustig macht und mit Influencer-Gesten kokettiert – hätten wir das vor einem halben Jahr prophezeit, hätte selbst der Algorithmus nur müde gelächelt.