Mitten in Moskau hat ein bewaffneter Angreifer das Feuer auf die Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB eröffnet und mindestens einen Menschen getötet. Die genauen Hintergründe und das Motiv waren zunächst nicht klar.
Hier eine Übersicht:
Augenzeugen zufolge begannen die Schüsse gegen 18 Uhr Ortszeit. Die Schüsse fielen einem Bericht des Staatssenders RT zufolge im Empfangsbereich des FSB.
Später vernahmen Reuters-Reporter auch einen explosionsartigen Knall. Medienberichten zufolge wurde ein Sprengsatz des Bewaffneten unschädlich gemacht. Die Gegend wurde abgesperrt.
In sozialen Netzwerken kursierten Videoaufnahmen von mehreren mit Sturmgewehren bewaffneten Personen, bei denen es sich offenbar um Polizisten handelte. Sie rannten durch eine nahe gelegene Straße. Die Echtheit der Aufnahmen ließ sich unabhängig nicht bestätigen.
Ein Geheimdienstmitarbeiter starb laut Angaben des FSB. Fünf Menschen seien zudem verletzt worden, darunter einige schwer, meldete Interfax unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.
Der Täter sei "neutralisiert" worden, hieß es. In der Regel bedeutet dies, dass der Angreifer tot ist. Seine Identität werde noch ermittelt, hieß es.
In russischen Medien ist allerdings von insgesamt drei Angreifern die Rede. Zwei sollen bei einem Schusswechsel mit dem Wachdienst des FSB getötet worden sein. Diese Berichte sind aber nicht bestätigt, der FSB spricht von einem Einzeltäter.
Hier gibt es noch keine gesicherten Informationen. Der FSB vermutete nach Reuters-Informationen, dass der Angriff zusammenfallen sollte mit der Jahrespressekonferenz von Präsident Wladimir Putin, die kurz zuvor zuende gegangen war. Putin war einst Direktor des FSB.
Im Oktober 2018 hatte sich ein junger Mann beim FSB in der Hafenstadt Archangelsk im Norden des Landes in die Luft gesprengt. Die Behörden stuften die Tat als Terrorakt ein. Dabei seien drei FSB-Beamte verletzt worden.
Zuvor hatte es im April 2017 einen Angriff auf ein Büro des FSB in Ostsibirien gegeben. Ein Bewaffneter erschoss zwei Menschen und wurde anschließend getötet. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatte die Tat für sich reklamiert.
(ll/afp/dpa/rt)