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"Maybrit Illner": Habeck weist Vorwürfe Selenskyjs zurück – "notwendige Grenze"

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Robert Habeck kommentierte bei "Maybrit Illner" die Rede Wolodymyr Selenskyjs im Bundestag.Bild: screenshot zdf
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"Maybrit Illner": Robert Habeck weist Vorwürfe Selenskyjs zurück

18.03.2022, 06:18
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Es war eine etwas andere "Maybrit Illner"-Sendung an diesem Donnerstagabend, denn sie fand ohne die namensgebende Moderatorin statt: Maybrit Illner wurde positiv auf Corona getestet und fiel aus. ZDF-Kollege Theo Koll übernahm kurzfristig und diskutierte mit den Gästen der Sendung zum Ukraine-Krieg.

Im Zentrum der Debatte stand die Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Selenskyj vor dem Deutschen Bundestag. Robert Habeck nannte die Rede aus Sicht der Ukraine "berechtigt" – aus Sicht Deutschlands allerdings nicht komplett.

Der Botschafter der Ukraine, Andrij Melnyk, sprach in der Sendung für sein Volk und seinen Präsidenten. Eine Frage zum Kriegsverlauf nannte er "zynisch".

Das waren die Gäste bei "Maybrit Illner" am 17. März:

  • Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister
  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag
  • Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland
  • Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag
  • Erich Vad, Brigadegeneral a.D., ehemaliger militärischer Berater von Angela Merkel
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Die Runde bei "Maybrit Illner" mit Ersatz-Moderator Theo Koll.Bild: screenshot zdf

Robert Habeck: "Aus Sicht der Deutschen ist das eine notwendige Grenze"

"Stoppen Sie diesen Krieg. Helfen Sie uns, diesen Krieg zu stoppen." Mit diesen Worten appellierte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Rede per Video-Schalte im Bundestag an Bundeskanzler Olaf Scholz.

Vize-Kanzler Robert Habeck (Die Grünen) nannte die Rede des ukrainischen Präsidenten bei "Maybrit Illner" "berührend, verstörend, anklagend – und aus Sicht der Ukraine komplett berechtigt". Aus Sicht Deutschlands wies Habeck die Vorwürfe Selenskyjs jedoch zurück, Deutschland zeige nicht genug Einsatz, um die russische Invasion in der Ukraine zu stoppen.

Der Bundeswirtschaftsminister sprach sich dafür aus, die Ukraine mit allem zu unterstützen, was dem Land helfe. Eine militärische Einmischung der Nato in den Konflikt gehöre laut dem 52-Jährigen nicht dazu:

"Aus Sicht der Deutschen ist das eine notwendige Grenze, die wir nicht überschreiten können."

Putin müsse durch Sanktionen zu Verhandlungen gezwungen werden. Deutschland seien jedoch aufgrund seiner "großen energiepolitischen Abhängigkeit" die Hände gebunden.

Wie kann der Ukraine weiter geholfen werden?

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Marie-Agnes Strack-Zimmermann nannte den Krieg in der Ukraine einen "Massenmord".Bild: screenshot zdf

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, nahm auch an der Rede Wolodymyr Selenskyjs im Bundestag teil und zeigte sich bewegt. Strack-Zimmermann gab jedoch zu: "Ich hatte verbal noch mit heftigeren Worten gerechnet."

Sie selbst fand zum Krieg in der Ukraine deutliche Worte, als sie erklärte: "Das ist knallharte Realität, das ist ein Völkermord, das ist Barbarei. Und wir erleben, dass das vor unserer Haustür möglich ist."

SPD-Politiker Michael Roth nannte die fehlende Debatte über die Rede Selenskijs vor dem Deutschen Bundestag einen Fehler. Roth sprach sich für weitere Hilfen für die Ukraine aus und ist sich sicher:

"Was die Ukraine jetzt braucht, sind einfache Waffensysteme."

Erich Vad, Brigadegeneral a.D. und ehemaliger militärischer Berater von Angela Merkel, riet in der Runde von einer Provokation Russlands ab. Bei "Maybrit Illner" warnte er vor einem "Rutschbahneffekt", der Deutschland und die Nato-Staaten in einen Krieg bringen und zur Kriegspartei machen könnte.

Auch eine atomare Eskalation durch Russland schloss der Militärexperte zumindest nicht vollständig aus.

Andrej Melnyk: "Diese Frage ist zynisch"

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Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland, forderte mehr Hilfe für sein Land.Bild: screenshot zdf

Andrij Melnyk, der Botschafter der Ukraine in Deutschland, hielt die Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen durch Putin für unwahrscheinlich. "Wir glauben nicht, dass Putin ein Selbstmörder ist", versicherte er.

Als Theo Kroll seinen Gast fragte, wie lange die Politik in der Ukraine die Bevölkerung noch länger durch Kriegshandlung Russlands ohne Rücksicht auf zivile Opfer bekämpfen könne, reagierte Melnyk gereizt. Er erklärte:

"Diese Frage ist so zynisch, dass ich keine Antwort darauf geben werde."

"Wir werden diesen Gefallen weder unseren deutschen noch unseren amerikanischen Freunden tun, uns zu ergeben, damit sie diese schrecklichen Bilder nicht mehr ertragen müssen", antwortete Melnyk in leicht empörtem Ton. Die Ukrainerinnen und Ukrainer würden so lange kämpfen, so der ukrainische Botschafter, bis die bodenoffensive Putins zum ersticken komme.

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