
Auffällige Transaktionen? Geldwäsche? "Ausgemachter Unsinn!" kommentierte Trumps Organisation Bild: www.imago-images.de
Wirtschaft
20.05.2019, 12:5120.05.2019, 12:51
Mitarbeiter der Deutschen Bank wollten einige Tranksaktionen bei Firmen von US-Präsident Donald Trump und seinem Schwiegersohn Jared Kushner wegen Auffälligkeiten der Finanzaufsicht melden. Das berichtet die "New York Times" und beruft sich dabei auf fünf frühere und derzeitige Mitarbeiter der Deutschen Bank.
Diese Spezialisten im Kampf gegen Geldwäsche hätten 2016 und 2017 empfohlen, dass über die verdächtigen Vorgänge Bericht erstattet werden sollte.
Der Grund: Bei einigen der Zahlungen soll Geld zwischen ausländischen Unternehmen oder Personen hin- und hergeflossen sein. Den Mitarbeitern erschien das verdächtig.
Brisant auch: Offenbar handelt es sich um Transaktionen, die bereits passieren, als Donald Trump Präsident der USA war. Und Schwiegersohn Kushner Chefberater im Weißen Haus.

Die Deutsche Bank gewährte Donald Trump vor seiner Wahl hohe KrediteBild: X00446
Warum gab es keinen Bericht?
Führungskräfte haben es aber offenbar abgelehnt, die Transaktionen zu melden. Die Deutsche Bank wies die Vorwürfe am Montag zurück und betonte, dass zu keiner Zeit ein Ermittler davon abgehalten worden sei, verdächtige Vorgänge eskalieren zu lassen.
Zudem sei es "kategorisch falsch" anzunehmen, jemand könnte versetzt oder entlassen worden sein, um Bedenken in Bezug auf einen Kunden auszuräumen. Die Deutsche Bank habe in den vergangenen Jahren ihre Bemühungen im Kampf gegen Finanzkriminalität erhöht und die Kontrollen verstärkt.
Wie reagieren Trump und Kushner?
Eine Sprecherin für die The Trump Organization, das Familienunternehmen der Trumps, sagte, der Bericht sei "ausgemachter Unsinn".
Von Kushner Companies war kein Kommentar zu bekommen.

Jared KushnerBild: X00866
Derzeit werden die Finanzen von Trump vom US-Kongress und den Behörden des Bundesstaates New York durchleuchtet.
Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus fordern von der Deutschen Bank und anderen Geldinstituten Auskunft darüber. Die Deutsche Bank hatte Trump vor seiner Präsidentschaft hohe Kredite gewährt und steht deshalb im Zentrum des Interesses.
Deutsche Bank-Aktien fielen in Frankfurt zu Wochenbeginn vorbörslich um 1,5 Prozent.
(lj / reuters)
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