JuLi-Bundesvorsitzende Franziska Brandmann fordert: "Tagesschau ja, Traumschiff nein".Bild: fdp / caroline ommer
Exklusiv
22.04.2023, 15:2623.04.2023, 11:01
Die Diskussionen um die Rundfunkgebühren sind fast so alt wie die einst GEZ genannte Gebühr selbst. Immer wieder brechen hitzige Debatten darüber los. Kurz: der Betrag ist vielen zu hoch. Oder sollte noch besser ganz abgeschafft werden.
Seit Anfang 2014 sind in Deutschland alle Haushalte gesetzlich dazu verpflichtet, die monatlichen Gebühren zu zahlen. Kürzlich rückte jedoch in dem Zusammenhang etwas anderes in den Vordergrund der Debatten: die Inhalte von ARD, ZDF und dem Deutschlandradio.
Die Nachwuchsorganisation der FDP, die Jungen Liberalen, fordern ein Ende der großen Unterhaltungsshows in den öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen.
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Ihren Standpunkt machten die JuLis vor dem Start des Bundesparteitages der FDP am Freitag auf dem Gelände der STATION in Berlin noch einmal deutlich. Im Gespräch mit watson erklärte Brandmann, warum es ausgerechnet den Sendungen von Schlagersänger Florian Silbereisen an den Kragen gehen sollte.
JuLis fordern ÖRR-Reform beim Bundesparteitag der FDP
Ein riesiger Teil der Rundfunkgebühren fließe in Produktionen, "die zur Meinungsbildung und politischen Information null beitragen", sagte die Vorsitzende der JuLis, Franziska Brandmann, der "Rheinischen Post" am Montag. "Es muss Schluss sein mit Unterhaltungsformaten, die jedes Jahr mehrere Millionen kosten und von Studierenden und Auszubildenden mitfinanziert werden", forderte sie.
Auf dem Bundesparteitag der FDP unterstrichen die JuLis diese Forderung mit einem Plakat: "Tagesschau ja, Traumschiff nein".
Die Jungen Liberalen um Franziska Brandmann fordern eine Reform der GEZ.Bild: watson / laura czypull
"Wer Florian Silbereisen sehen will, der kann dafür zahlen, genauso wie andere für ihr Netflix-Abo", sagte Brandmann der "Rheinischen Post". Dann könnten die Rundfunkgebühren "endlich sinken". Für eine entsprechende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wollten die Jungen Liberalen beim FDP-Parteitag zudem einen konkreten Antrag vorlegen.
Brandmann schießt gegen Silbereisen-Show
Doch warum ausgerechnet Florian Silbereisens "Traumschiff" und Schlager-Show? Franziska Brandmann bezieht im Gespräch mit watson Stellung:
"Ich habe gar nichts gegen Florian Silbereisen. Tatsächlich habe ich noch nie was von ihm gesehen. Und ich glaube, es geht ganz vielen so. Trotzdem müssen sie den Rundfunkbeitrag zahlen, der zum Beispiel dafür genutzt wird, Schlager-Formate mit Florian Silbereisen zu senden. Wenn es von manchen Bevölkerungsgruppen eine große Nachfrage nach Florian Silbereisen gibt, können diese Nachfrage auch private Sender abbilden."
Das müsse nicht über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gemacht werden. Der solle informieren. "Dann können wir den Rundfunkbeitrag auch ordentlich senken."
(Mit Material der afp)
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