
Im Ukraine-Krieg kommen mitunter ungewöhnliche Strategien zum Einsatz. (Archivbild)Bild: imago images / Anadolu Agency
International
Seit mehr als zwei Jahren hält der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine das Land in Atem. Vor allem an der Front selbst müssen die Soldaten mittlerweile sehr kreativ werden.
02.08.2025, 10:4102.08.2025, 10:41
Die Zahl vermisster Soldaten im Ukraine-Krieg lässt sich auf beiden Seiten nur schwer verifizieren. Ukrainischen Angaben zufolge gelten jedoch derzeit Tausende Mitglieder der Truppe als verschollen.
Nicht alle von ihnen sind tot. Manche überleben in Bunkern, Kellern oder Wäldern – tage-, manchmal wochenlang, ohne Kontakt zur Außenwelt. Die Gefahr, von russischen Soldaten aufgegriffen und in Gefangenschaft gebracht zu werden, ist groß.
Für das jeweilige Bataillon beginnt in solchen Fällen entsprechend ein Wettlauf gegen die Zeit. Nicht nur die sinkenden Überlebenschancen, auch der Gegner erschwert Rückholaktionen verschwundener Soldaten.
Ukraine-Krieg: Soldat von russichen Truppen umzingelt
Das 4. Bataillon "Syla Svobody" musste entsprechend kreativ werden. Um einen Kameraden aus einer Stellung in der Region Donezk zu retten, kamen gleich mehrere E-Bikes zum Einsatz.
Wie die Truppe in einem Youtube-Video erklärt, war der Mann mit dem Rufnamen "Tankist" knapp eine Woche allein auf seiner Position, wo er von russischen Soldaten umzingelt war. Seine drei Kameraden waren bei Angriffen durch die russischen Truppen getötet worden. Auch "Tankist" musste sich täglich gegen russische Offensiven verteidigen.
Im Hauptquartier des Bataillons beratschlagten die zuständigen Offiziere über viele Wege, den zunehmend erschöpften Kameraden zu retten. Einen Ausweg hätte es zu Fuß zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben.
Ukraine-Soldat mit E-Bike aus Stellung gerettet
Schließlich entschied man, ihm ein Fahrrad mit Elektromotor zu schicken. Wie der zuständige Kommandeur , Mykola Hrytsenk im Video berichtet, mussten für das schwere E-Bike verschiedene Schwerlastdrohnen getestet werden. Diese werden im Ukraine-Krieg immer häufiger eingesetzt – eigentlich, um Munition zu transportieren.
Für die spektakuläre Rettungsaktion entschied man sich dann aber dafür, ein Fahrrad mit einer Seilwinde an der Drohne zu befestigen und diese zu einer geeigneten Tageszeit zu dem Kameraden zu fliegen. Ein erster Versuch scheiterte jedoch bereits daran, dass die Drohne aus ihrem Weg vom russischen Militär abgeschossen wurde.
Bei einem zweiten Versuch brannte der Motor unter der Last des Fahrrads durch und ließ das Rettungspaket ebenfalls abstürzen. Laut dem Video aus der Ukraine soll das gelieferte E-Bike mehr als 40 Kilogramm gewogen haben. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Aussagen allerdings nicht.
"Tankist" konnte allerdings mithilfe des E-Bikes tatsächlich aus der russischen Gefahrenzone entkommen. Im Video wird auch der Moment gezeigt, in dem der Soldat von einer anderen ukrainischen Truppe in deren Versteck gebracht wird. Zuvor war er mit dem E-Bike über eine Mine gefahren, die das Rad komplett zerstört hatte.
"Diese Operation hat uns zwei E-Bikes im Wert von rund 100.000 und zwei HeavyShot-Drohnen im Wert von jeweils 15.000 US-Dollar gekostet", gibt der Kommandeur Hrytsenk an. "Aber wir haben dafür das Leben unseres Bruders bekommen."
Während hierzulande gerade 75.000 Metal-Fans glücklich von Wacken nach Hause fahren, geht es Gleichgesinnten in Russland weniger gut. Dort hat das Oberste Gericht nun ein Urteil gegen die "internationale Satanismus-Bewegung" gefällt.
"Bei einem satanischen Heavy-Metal-Festival in Löbnitz kam es zu einem dramatischen Zwischenfall", schrieb 2012 das rechtsextreme Portal "kreuz.net", als ein Blitz auf dem deutschen Metal-Festival With Full Force einschlug.