Deutschland
Best of watson

AfD: Johannes Varwick schreibt offenen Brief wegen Beschwerdeplattform

Deutschland

Dieser Uni-Professor kommt der AfD-Beschwerdeplattform genial zuvor

24.11.2018, 14:0524.11.2018, 14:48
Mehr «Deutschland»

Johannes Varwick ist Professor für politische Wissenschaft. An der Universität Halle-Wittenberg lehrt und forscht er zu Internationalen Beziehungen und Europäischer Politik.

Außerdem bildet er Lehrer aus.

Und das wiederum bringt ihn in Konflikt mit der AfD.

Denn die Partei hatte in mehreren Bundesländern angekündigt, Beschwerdeplattformen für AfD-kritische Lehrer einzurichten. Die Partei behauptet, in Schulen negativ dargestellt zu werden und möchte über diese Plattform "Verstöße gegen das Neutralitätsgebot" melden lassen.

Doch nicht mit Varwick. Denn der Professor nimmt der Partei diese Arbeit sozusagen ab. Und legt auf Twitter ein umfassendes Geständnis ab:

In seinem "Geständnis" schreibt Varwick:

"Wir gestehen, dass wir uns kontinuierlich auf das Grundgesetz berufen und die Diskriminierung von Menschen aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, politischer oder religiöser Überzeugung nicht erlaubt haben."

Sein Lehrstuhl werbe für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt und würde daher auch inhaltliche Tabubrüche der AfD thematisieren. Denn diskriminierende oder rassistische Äußerungen müssten benannt werden.

Auch Inhalte der von der AfD bekämpften Medien würden in seinen Lehrveranstaltungen zum Einsatz kommen: Lügen, Halbwahrheiten und Ungenauigkeiten müssten analysiert und interpretiert werden.

Abschließend schreibt Varwick:

"Wir gestehen, dass wir die Zeit des Nationalsozialismus nicht als kleinen "Vogelschiss" behandelt haben, sondern als das, was sie war: Ein verbrecherischer, undemokratischer und zutiefst menschenrechtsverletzender Teil der deutschen Geschichte (...)." 

Varwicks offener Brief wurde schon mehrere hundert Mal geliked und geteilt.

(gw)

So demonstrierte Berlin gegen die AfD

1 / 14
So demonstriert Berlin gegen die AfD
quelle: felix huesmann/watson.de
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Obdachlose müssen in Dortmund 20 Euro Strafe zahlen

Video: watson/Felix Huesmann, Lia Haubner

Das könnte dich auch interessieren:

Alle Storys anzeigen
Europa-Wahl: Das wird AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah vorgeworfen

Maximilian Krah ist der Spitzenkandidat der AfD zur Europawahl. Gewählt wird am 9. Juni und bislang liegt die ganz-weit-rechtsaußen-Partei in Umfragen mit Werten zwischen 16 und 20 Prozent auf Platz zwei hinter der Union. Eine neue Jugendstudie zeigt außerdem: Die AfD ist bei den 14- bis 29-Jährigen besonders beliebt.

Zur Story