Die meisten Todesopfer gabe es wegen Heroin und anderer Opioide, alleine oder in Verbindung mit anderen Stoffen.Bild: www.imago-images.de / Steve Nagy
Deutschland
Im vierten Jahr infolge ist die Zahl der Drogentoten
in Deutschland gestiegen. Starben im Jahr 2020 noch 1581 Menschen an
Drogen, so waren es im vergangenen Jahr 1826, wie der
Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, am Montag
in Berlin mitteilte. 2017 waren es erst 1272 Drogentote.
Wie in den vergangenen Jahren gab es die meisten Todesopfer wegen
Heroin und anderer Opioide, alleine oder in Verbindung mit anderen
Stoffen. Die Zahl der Rauschgifttoten durch alleinige Überdosierung
von Heroin ist auf 195 gestiegen, bei Opioid-Substitutionsmitteln auf
88 Tote.
"Es darf nicht sein, dass Menschen, die schwer suchtkrank sind, gar nicht erreicht und mit ihrer Erkrankung sowie deren sozialen Folgen alleine gelassen werden."
Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung
Blienert nannte die Zahlen "schockierend". Ein "Weiter so" in der
deutschen Drogenpolitik sei nicht möglich. Hilfe, Behandlung und
Beratung müssten schneller und direkter bei den Menschen ankommen.
Burkhard Blienert, Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung. Bild: imago stock&people / Malte Ossowski
"Was wir jetzt brauchen - und zwar schnell - ist ein
Grundsatzgespräch mit den Ländern", sagte Blienert. "Es darf nicht
sein, dass Menschen, die schwer suchtkrank sind, gar nicht erreicht
und mit ihrer Erkrankung sowie deren sozialen Folgen alleine gelassen
werden."
Gestiegen sind auch die Zahlen bei den alleinigen Vergiftungen an
Amphetamin (92 Rauschgifttote), Amphetaminderivaten (13
Rauschgifttote), Methamphetamin (23 Rauschgifttote) und Kokain (74
Rauschgifttote).
(and/dpa)
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