Die hessische FDP überrascht in der heißen Wahlkampfphase mit einer besonderen Wahlwerbung.Bild: IMAGO/Peter Henrich / HEN-FOTO
Deutschland
In Hessen und Bayern wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Die Wahlkämpfer:innen kommen also in die heiße Phase. In Bayern besucht CSU-Chef Markus Söder jedes Volksfest und lässt sich mit zahlreichen Menschen in Tracht ablichten. In Hessen besuchen die Parteigrößen aus Berlin diverse Städte, um ihren jeweiligen Spitzenkandidat:innen Rückenwind zu geben.
Die hessische FDP will sich aber anscheinend nicht nur auf den Besuch von Christian Linder (FDP) in Gießen oder Marburg verlassen. Stattdessen haben sich die Liberalen eine ungewöhnliche Wahlkampf-Aktion überlegt, mit der sie sogar dem hessischen Urgestein Haftbefehl Konkurrenz machen könnten.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update!
Hier findest du unseren
Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne
hier auch auf Instagram.
Nicht Pürsüns erster Rap-Song
Das Team von Yanki Pürsün, FDP-Landtagsabgeordneter aus der hessischen Metropole Frankfurt, hat sich alle Mühe gegeben und überrascht mit einem Rap-Song. Zu launigen Beats, rappt ein junger Mann über das Wahlprogramm der FDP. Immer wieder im Bild zu sehen: Pürsün.
Gerappt wird von einem Künstler mit dem Alias "Parlamentspoet". "Das hier geht nicht nur an Frankfurt, das hier geht an ganz Hessen. Denn aktuell wird unser Land vom Stillstand bedroht, Wirtschaft in Not aber Yanki macht ein Hilfsangebot", rappt er. Dabei lehnt er mit Sonnenbrille an einem Brückengeländer mit der Frankfurter Skyline im Rücken.
Die Skyline, die Frankfurt den Beinamen Mainhatten eingebracht hat, wird auch im Refrain thematisiert:
"Hessen auf die 1, wir sind frei. Skyline-Lichterschein, bist du dabei? Hessen auf die 1, uns’re Zeit. Skyline-Lichterschein, bist du dabei?"
Inhalt des Songs, der "Hessen auf die 1" heißt: das Wahlprogramm der FDP Hessen. Straßenbau, Digitalisierung, Entbürokratisierung und Grunderwerbssteuer. Pürsün erklärt dazu in einer Mitteilung: "Auf musikalischer und textlicher Ebene erfüllt der Song das Niveau des aktuellen State of the Art im Hip-Hop-Bereich — und das Ganze originell auf unsere liberalen Wahlkampfinhalte gemünzt."
Für die Beats hat sich Pürsün den Frankfurter Produzenten Barré an die Seite geholt, der sonst unter anderem mit Ski Aggu zusammenarbeitet. Der Text stammt von Nicolas Klein-Zirbes. Neben dem Rapper Parlamentspoet ist im Refrain laut der FDP Hessen außerdem eine KI-generierte Stimme zu hören.
Es ist nicht der erste Song, den Parlamentspoet und Pürsün gemeinsam droppen. Bereits im Februar kam "Alle Frankfurter" raus. Ein Song, in dem es unter anderem um die Situation am Frankfurter Hauptbahnhof und die dort ansässige offene Drogenszene geht.
Auf Social Media, wo Pürsün den Song zuerst veröffentlicht, sind die Reaktionen auf das Video gemischt. "Das ist genial und cringe zugleich", schreibt ein User auf X, früher Twitter. Ein anderer kommentiert: "Geld zum Fenster rauswerfen und sich zum Affen machen, unbezahlbar."
"Ihr seid echt uncool" und "peinlich" sind weitere Kommentare dazu. Einer vermutet sogar, dass ein bisschen zu viel Wein auf dem Wochenmarkt im Spiel gewesen sein könnte: "Hat BWL-Justus eine Bontempi gefunden und gestern beim Friedbereger-Markt, nach 5 Rosé, ein bisschen 'gedichtet'?" Bei anderen kommen die musikalischen Ergüsse allerdings offensichtlich gut an.
So schreibt ein Kommentator, der sich selbst anscheinend nicht zur FDP-Klientel zählt: "Sauber eingerappt, wenig Zweckreime, ordentlich zu Ende produziert. So ein Ding erfordert Mut, Respekt dafür. Bin sonst gerne für FDP Bashing zu haben, und inhaltlich holt es mich null ab, aber bin ja auch nicht die Zielgruppe. Freue mich auf Battles mit progressiven Linken." Ein anderer hält sein Lob knapper: "Ehrlich gut."
Nach bald drei Jahren hat die Ukraine kaum noch Optionen, um den Krieg gegen Aggressor Russland militärisch zu gewinnen. Besiegt ist das geschundene Land deswegen aber nicht.
Am Dienstag ist es 1000 Tage her, seit der russische Autokrat Wladimir Putin den Befehl zur Invasion der Ukraine gab. Nun beginnt der dritte Kriegswinter. Er droht in der Ukraine "besonders kalt und dunkel zu werden", so der österreichische "Standard". Denn russische Luftschläge haben die Energieversorgung hart getroffen, zuletzt am Wochenende.