Deutschland
Politik

9-Euro-Ticket: Christian Lindner überrascht mit Aussage zu Nachfolgeregelung

BERLIN, GERMANY - AUGUST 24: (L-R) Agriculture Minister Cem Oezdemir, Justice Minister Marco Buschmann, and Defense Minister Christine Lambrecht, talk before the weekly government cabinet meeting on A ...
Finanzminister Christian Lindner irritierte vor kurzem mit seinen Aussagen bezüglich des 9-Euro-Tickets – mittlerweile sind die Töne aber versöhnlicher. Bild: Getty Images Europe / Carsten Koall
Politik

9-Euro-Ticket: Christian Lindner überrascht mit Nachfolgeregelung

30.08.2022, 13:19
Mehr «Deutschland»

Ab Donnerstag, dem 1. September, ist das Neun-Euro-Ticket Geschichte. Das ist klar, denn eine Anschlussregelung gibt es bisher noch nicht. Und das, obwohl sowohl Bürger:innen als auch zahlreiche Politiker:innen der Ampelkoalition genau das fordern. Bremsklotz bisher: unter anderem die FDP. Und genau diese Partei stimmt nun neue Töne an und überrascht nun mit einer klaren Forderung.

Christian Lindner macht Hoffnung auf bezahlbare Tarife

Beim ARD-Sommerinterview Ende August irritierte Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner noch mit einer brisanten Aussage: Er behauptete, die "Antifa" demonstriere vor der Bundesgeschäftsstelle für die Weiterführung des Tickets. Kritiker:innen unterstellten Lindner daraufhin, dass er mit dieser Andeutung meinte, er verlängere das vergünstigte Ticket nicht – eben wegen dieser "linken Gruppen".

Auf Twitter musste Lindner einiges an Kritik und Kopfschütteln dafür einstecken. Nun stellt er allerdings selbst klar, dass ihn die Demonstrationen vor der Bundesgeschäftsstelle nicht beeindruckt hätten – und nicht der Grund für seine Haltung seien. Zusätzlich macht er die Ankündigung, dass Verkehrsminister Volker Wissing für bezahlbare Tarife sorgen wolle.

In einem Interview mit "Welt"-Fernsehen erklärte Christian Lindner kürzlich: "49 Euro sind besser als neun". Insgesamt blieb er aber bezüglich der Finanzierung skeptisch.

Jens Beek: Experiment Neun-Euro-Ticket ein Erfolgsmodell

Und auch innerhalb der FDP wird die Forderung, eine weiterführende Regelung zu finden, lauter. Bisher fielen damit vor allem Grüne und SPD auf. Wie das Nachrichtenportal "T-Online" berichtet, fordert etwa der FDP-Abgeordnete Jens Beeck eine Nachfolgeregelung.

Er sagte:

"In meinen Augen zeigt alleine schon die enorme Nachfrage, dass das Experiment ein Erfolgsmodell ist. Das Neun-Euro-Ticket besticht dabei insbesondere durch die Einfachheit und hat über den Sommer einen Beitrag dazu geleistet, dass Menschen sich gerade auch nach zwei kräftezehrenden Corona-Jahren wieder näher gekommen sind."

Er und seine Partei stünden daher an der Seite des Verkehrsministers, wenn er nach Wegen sucht, um das Erfolgsmodell fortzusetzen.

(rs)

"Viel zu oft begeben sich Ostdeutsche in eine Opferrolle, in die sie nicht gehören"
Als Ostbeauftragter der Bundesregierung nimmt Staatsminister Carsten Schneider (SPD) auch eine Vermittlerrolle ein.

watson: Verzweifeln Sie manchmal an Ostdeutschland, Herr Schneider?

Zur Story