
Sahra Wagenknecht gehört wohl zu den Topverdienenden im Bundestag – ihrer Partei passt das gar nicht.Bild: WDR / Oliver Ziebe
Deutschland
22.03.2023, 09:2722.03.2023, 09:27
Politiker:innen müssen ihre Einkünfte, die sie neben ihrer Arbeit im Parlament haben, transparent offenlegen. Bei manchen sind diese Nebeneinkünfte moderat, bei anderen ziemlich hoch. So wie bei Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht.
Seit 2021 soll sie neben ihren Abgeordnetendiäten rund 750.000 Euro an Buch- und Redehonoraren eingenommen haben – damit dürfte Wagenknecht zu den Topverdienenden im Bundestag gehören.
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Davon stammten allein 720.868,99 Euro brutto vom Frankfurter Campus Verlag für ihren Bestseller "Die Selbstgerechten" – ein Buch, in dem Wagenknecht mit sogenannten Lifestyle-Linken und Teilen der eigenen Partei abrechnet. Dies geht aus veröffentlichten Pflichtangaben für den Bundestag hervor, über die der "Spiegel" berichtet hatte.
Janine Wissler macht Wagenknecht Ansage
Gerade in ihrer eigenen Partei kommt dieser Batzen Geld nicht gut an. "Wenn Abgeordnete Zehntausende Euro Nebenverdienste haben und sogar Geld von der Schweizer Finanzindustrie nehmen, dazu hoch dotierte Podien und Vorträge bei der Wirtschaft, ist das ein Problem", kritisiert Parteichefin Janine Wissler gegenüber der Funke Mediengruppe.

Parteichefin Janine Wissler hat wenig Verständnis für die Nebeneinkünfte Wagenknechts.Bild: dpa / Uwe Lein
Bundestagsabgeordnete sollten ihre Arbeit im Parlament machen, in Ausschüssen und im Wahlkreis, Linke-Politiker sollten zudem bei Streiks und Protesten präsent sein. "Das muss Priorität haben, das gilt auch für Sahra Wagenknecht."
Wie das Magazin "Katapult" aufgedröselt hat, sind bei Wagenknecht wohl eher die Abgeordneten-Diäten als Nebeneinkünfte anzusehen. Von 89 Sitzungstagen seit 2021 soll die Politikerin gerade einmal an 29 komplett anwesend gewesen sein. Von 67 namentlichen Abstimmungen soll sie außerdem 32 (also knapp die Hälfte) geschwänzt haben.
Das Kollektiv Anonymous Germany fasst die Arbeit der Linken-Politikerin auf Twitter so zusammen:
"Ihr müsst das verstehen, Sahra Wagenknecht hat keine Zeit für viel Arbeit im Parlament, denn sie muss vor allem den Kapitalismus bekämpfen."
Andere Twitter-User:innen machen auf die Satzung der Linken aufmerksam: Die Parteibeiträge sind abhängig vom Einkommen. Ab einem monatlichen Verdienst über 2500 Euro werden laut Tabelle 4 Prozent des Nettoeinkommens fällig. Ein Twitter-User kommt in seiner Berechnung auf knapp 32.000 Euro, die Wagenknecht ihrer Partei dann zahlen müsste. "Vielleicht [schaut] der/die Schatzmeister:in mal nach?", schlägt er vor.
Watson kommt bei eigenen Berechnungen auf einen Betrag von 31.718,44 Euro – allerdings nur, wenn davon ausgegangen wird, dass auch das Gesamteinkommen über 17 Monate gewertet wird. Denn wie viel Wagenknecht in den einzelnen Monaten verdient hat, haben wir in der Berechnung nicht berücksichtigt.
(Mit Material der dpa)
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