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Zentralrat der Juden fordert: Amazon soll auf den Verkauf von Nazi-Artikeln verzichten

Amazon-Logo auf einem Promotion-Stand. Köln, 07.09.2018 *** Amazon logo on a promotion booth Cologne 07 09 2018 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster.Bild: imago images/Future Image/epd/chrsitan ditsch/watson montage
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Zentralrat der Juden fordert: Amazon soll auf den Verkauf von Nazi-Artikeln verzichten

13.07.2019, 13:41
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Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Versandhändler Amazon zum Verzicht auf den Verkauf von Nazi-Artikeln aufgefordert.

  • Es sei eine "völlig inakzeptable Situation, dass über Amazon T-Shirts und Aufkleber vertrieben werden, die NS-Größen oder rechtes Gedankengut verherrlichen oder den Hass auf Minderheiten schüren", sagte Schuster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstagsausgaben).
  • Amazon trage "als eines der größten Unternehmen auf dem weltweiten Buch- und Onlinehandelsmarkt eine große moralische und gesellschaftliche Verantwortung", sagte Schuster.
  • "Wer solche Waren auf dem Markt verbreitet, darf sich nicht darauf zurückziehen können, dass er lediglich 'Anbieter' ist und damit keine Verantwortung hat." Das gelte "gerade in der derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Lage".

Schuster formulierte konkrete Erwartungen an Amazon:

"Wir erwarten von einem Unternehmen wie Amazon wie auch den zuständigen Behörden, dass sie solche Schriften eigenständig, aber zumindest auf Hinweis, auf ihre Rechtswidrigkeit prüfen, gegebenenfalls unverzüglich aus dem Verkehr ziehen und gegen die Urheber konsequent Strafanzeige stellen."

Auf der Drittanbieterplattform Amazon Marketplace sind laut RND zahlreiche T-Shirts mit Slogans wie "Auch ohne Sonne braun" oder "Nordische Wut kennt keine Gnade" erhältlich, außerdem als "wissenschaftliche Quellentexte" ausgewiesene Propagandaschriften mit Titeln wie "Der Jude als Weltparasit" oder "Judas: Der Weltfeind". Betrieben würden die Shops teilweise von Aktivisten der rechten Szene.

Amazon wollte laut RND trotz mehrfacher Anfrage nicht zu den Vorwürfen Stellung nehmen. "Wir kommentieren das nicht", sagte Unternehmenssprecher Tobias Goerke dem Redaktionsnetzwerk.

Das Unternehmen verstößt nach RND-Recherchen gegen seine eigenen Richtlinien für Marketplace-Händler. Darin heiße es ausdrücklich: "Verboten ist das Anbieten von Artikeln, die den Nationalsozialismus oder verfassungswidrige Organisationen verherrlichen, unterstützen, gutheißen oder verharmlosen."

(as/afp)

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