
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon.Bild: imago images/ZUMA Press
International
19.12.2019, 14:2319.12.2019, 14:23
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat ein neues Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien gefordert.
- Das sei ein klarer "demokratischer Fall", sagte Sturgeon am Donnerstag vor Journalisten in Edinburgh.
- Sie verwies darauf, dass ihre Schottische Nationalpartei (SNP) bei der Parlamentswahl vor einer Woche von den 59 in Schottland zu vergebenden Mandaten 47 errang.
- Sturgeon schickte am Donnerstag einen Brief an Premierminister Boris Johnson, in dem sie um Erlaubnis für ein Referendum bat.
So begründet Sturgeon ihren Schritt:
Es sei "unbestreitbar" erforderlich, die Schotten in einer Volksabstimmung über ihre Zukunft entscheiden zu lassen, sagte Sturgeon. Die Schotten hätten es durch ihr Wahlverhalten "sehr klar" gemacht, dass sie nicht von einer konservativen Mehrheit unter Johnson "aus der Europäischen Union herausgenommen werden" wollten. Dies sei allerdings die vorhersehbare Zukunft, sofern die Schotten nicht "die Alternative der Unabhängigkeit in Betracht" zögen.
Hintergrund: 2014 hatten bei einer Volksabstimmung in Schottland 55 Prozent für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt. Damals war aber noch nicht absehbar, dass die Briten bei einem Referendum 2016 mehrheitlich für den Brexit stimmen würden. 62 Prozent der Schotten stimmten 2016 jedoch gegen den Brexit.
(ll/afp)
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"Wissenschaft ist keine objektive Wahrheit, sondern eine politische Praxis", wusste schon Donna Haraway zu sagen. Was die Feministin und Wissenschaftstheoretikerin damit meint: Wissenschaft entsteht in einer Welt mit Machtverhältnissen, Ideologien und Interessen. Das prägt, was geforscht wird, wer forschen darf und welche Erkenntnisse anerkannt werden.