Erstmals seit der grausamen Hinrichtung von seiner Ehefrau und zwei seiner drei Töchter hat sich BBC-Kommentator John Hunt emotional zu Wort gemeldet: "Macht das Beste aus jedem Tag. Man weiß nie, wann der letzte Tag mit der Familie ist." Die Botschaft überbrachte Hunts Kollege Matt Chapman nach der schockierenden Bluttat am vergangenen Dienstag. Für Hunts verbliebene Tochter Amy wurde ein Fundraiser eingerichtet.
Der mutmaßliche Dreifachmord hat in Großbritannien für große Schlagzeilen gesorgt. Aktuellen Ermittlungen zufolge wurden Hunts 61-jährige Ehefrau Carol sowie die beiden Töchter Hannah (28) und Luise (25) mit einer Armbrust getötet. Alle drei Todesopfer wurden im Haus der Familie in Bushey vor den Toren von London entdeckt.
In einer Bekanntmachung bedankten sich John Hunt und Tochter Amy am Samstag bei der Öffentlichkeit sowie Angehörigen und Freunden für die Unterstützung "in einer extrem schweren Zeit für uns".
Tausende Menschen aus dem ganzen Land hatten der Reporterkoryphäe in den vergangenen Tagen kondoliert. Hunt und Tochter Amy befinden sich derzeit in einem Zustand von Schock und Trauer: "Die Verzweiflung, die wir erleben, kann nicht in Worte gefasst werden."
Hauptverdächtiger ist ein Ex-Freund einer der ermordeten Töchter. Der 26 Jahre alte Kyle Clifford wurde nach der verstörenden Tat schwer verletzt auf einem Londoner Friedhof gefunden. Er liegt nach seiner Verhaftung mit schweren Stichverletzungen in der Brust, die er sich selbst zugefügt hat, auf der Intensivstation.
Eine Nachbarin verriet der Boulevardzeitung "Mirror", dass sich die getötete 25-jährige Louise erst eine Woche zuvor von Clifford getrennt hatte. Daher geht Scotland Yard von Eifersucht als Motiv aus. Bevor der ehemalige Soldat seine Opfer mit einer Armbrust hingerichtet habe, soll er sie stundenlang gefesselt und geknebelt in deren Wohnhaus festgehalten haben.
Eine Woche nach der Tat sind auf dem eilig eingerichteten Spendenkonto bereits 28.000 Pfund eingegangen. Kollege Chapman übermittelte den größten Wunsch, den Hunt mit dem Fundraiser für Amy verbindet: "Keine Geldsorgen für den Rest ihres Lebens."
Chapman räumte ein: "Das wird ihnen nicht die Trauer (...) und den Schmerz nehmen – aber vielleicht hilft es ihnen, ein leichteres Leben zu führen."
Hunt ist vor allem Fans des britischen Pferdesports ein Begriff. Seit 30 Jahren kommentiert der ehemalige Polizist Rennen auf Spartensendern der BBC und bereitete sich auf die Olympischen Spiele in wenigen Tagen in Paris vor. In einem Statement, das Kollege Chapman auf Sky Sports Racing verlas, würdigte Hunt seine verbliebene Tochter Amy als "inspirierende" Persönlichkeit.
Neben dem Prominenz-Faktor sorgen im Vereinigten Königreich die Umstände des Dreifachmordes für Entsetzen.