Drei Frauen melden sich aus der Geiselhaft der Hamas. null / screenshot X
International
Insgesamt 239 Menschen soll die Hamas als Geiseln in Gaza festhalten. Das behauptet Israels Armee. Darunter befand sich auch die Deutsche Shani Louk. Ihr trauriges Schicksal ist nun gewiss: Sie ist nicht mehr am Leben. Das bestätigen nun israelische Behörden.
Dabei ließ kürzlich die militant-islamistische Hamas zwei ältere weibliche Geisel frei. Ihre beiden Ehemänner bleiben jedoch weiterhin in Hamas-Gefangenschaft.
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Jetzt taucht ein neues Video von drei Geiseln auf. Eine von ihnen richtet dabei klare Worte an Israels Ministerpräsidenten Benjamin "Bibi" Netanjahu.
Geisel übt harsche Kritik an Netanjahu
Der Titel des von der Hamas zur Verfügung gestellten Videos lautet: "Einige zionistische Gefangene, die von Al-Qassam festgehalten werden, senden eine Botschaft an Netanjahu und die zionistische Regierung."
"Hallo Bibi Netanjahu", sagt die Frau, die in der Mitte der drei sitzt. "Wir sind 23 Tage in Hamas-Gefangenschaft. Gestern gab es eine Pressekonferenz mit den Familien der Geiseln. Wir wissen, dass es einen Waffenstillstand hätte geben sollen. Ihr solltet uns alle freilassen. Sie haben sich verpflichtet, uns alle freizulassen", sagt sie sichtlich wütend.
"Stattdessen", fährt sie fort, "werden wir für deine politischen, nationalen Fehler bestraft – wegen deines Versagens am 7. Oktober. Denn es war kein Militär da. Niemand kam. Niemand hat uns gehört", sagt die Frau. Laut "The Jerusalem Post" wurde das Video von der Hamas in ihren sozialen Netzwerken veröffentlicht und anschließend von ausländischen und israelischen Medien aufgenommen.
Die Geisel im Video klagt weiter, dass sie und die zwei Israelis neben ihr unschuldige Bürgerinnen seien, die Steuern zahlen, aber nun in Gefangenschaft sitzen. "Ihr wollt uns alle töten. Ihr wollt uns alle töten, indem ihr die IDF einsetzt ... Es reicht nicht, dass israelische Bürger getötet wurden", fährt sie fort. Mit IDF meint sie die israelischen Verteidigungsstreitkräfte.
"Lasst uns gehen. Lasst uns jetzt gehen. Lasst ihre Bürger gehen, lasst ihre Gefangenen gehen. Befreit uns. Befreit uns alle. Lasst uns jetzt zu unseren Familien zurückkehren!", sagt sie mit lauter Stimme. Am Ende des Videos schreit sie schließlich in die Kamera: "Jetzt!"
Netanjahu verurteilt Geisel-Video: "Grausame Propaganda"
Israels Regierungschef bezeichnete das Video auf X als "grausame psychologische Propaganda". An die drei entführten Frauen gerichtet, schreibt Netanjahu weiter: "Unser Herz ist bei Ihnen und allen anderen Geiseln. Wir tun alles, was wir können, um alle Entführten und Vermissten nach Hause zu bringen."
Die Terrorgruppe Hamas ist für ihre psychologische Kriegsführung bekannt. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Frau zu ihrer harschen Kritik an Netanjahu gezwungen worden ist – aus propagandistischen Zwecken. Ob es am Ende doch ihre wahre Überzeugung ist, kann unabhängig nicht überprüft werden. Allerdings sollte man Inhalte von der Hamas mit Vorsicht genießen.
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