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Triggerwarnung: In folgendem Text geht es um die detaillierte Darstellung von Gewalt gegen Babys. Das Geschriebene kann retraumatisierend wirken.
Die Gräueltaten, die sich bereits in den ersten Tagen des Israel-Hamas-Krieges abgespielt haben, sind zahlreich. Die Terrororganisation Hamas hat in vielen Siedlungen in der Nähe zur Gaza-Grenze Blutbäder angerichtet. Terroristen haben Menschen verschleppt, es gibt Berichte über Misshandlungen. Israel unterdessen schlägt mit voller Härte zurück. Für die Zivilbevölkerung in Gaza wird die Lage immer prekärer.
Die Lage ist dynamisch. Viele Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. So kommt es, dass auch bei manchen Horrormeldungen die Informationslage undurchsichtig ist. So etwa bei der Meldung über enthauptete Babys in einer Siedlung nahe der Grenze zu Gaza. Was also ist dran an der Schreckensnachricht?
US-Präsident Joe Biden hatte von Bildern enthaupteter Kinder und Babys gesprochen – die mutmaßlichen Täter: Hamas-Terroristen. Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu spricht von enthaupteten Menschen. Sein Sprecher präzisiert, es seien enthauptete Babys und Kleinkinder gefunden worden.
Später aber wollte weder das Weiße Haus, noch Netanyahus Sprecher Bilder der Gräueltaten gesehen haben – man habe sich auf Aussagen von Soldat:innen und Medienberichte bezogen. Am Donnerstagabend teilte Netanyahu auf seinem X-Account, früher Twitter, Bilder von verkohlten Babyleichen – und einem blutverschmierten Baby. Dazu schreibt er:
Ob dem blutverschmierten Baby tatsächlich der Kopf abgeschlagen wurde, lässt sich auf dem Bild, das der Premierminister geteilt hat, allerdings nicht erkennen. Die entsprechende Stelle ist gepixelt. Eindeutiger sind die Fotos der verbrannten Babykörper.
Die israelische Zeitung "Jerusalem Post" twittert: "Die Jerusalem Post kann nun anhand von verifizierten Fotos der Leichen bestätigen, dass die Berichte über verbrannte und enthauptete Babys bei dem Angriff der Hamas auf Kfar Aza zutreffen."
Das Faktencheck-Team von "n-tv" bleibt aber dennoch skeptisch. Die Nachricht lasse sich bei einer Prüfung nicht verifizieren, heißt es in einem Faktencheck-Artikel. Laut mehreren Journalist:innen, die in Kfar Asa, der entsprechenden Siedlung vor Ort gewesen seien, habe niemand Soldat:innen mit derlei Aussagen zitiert, heißt es weiter.
Eine Reporterin von "i24" berichtete allerdings von "mindestens 40 toten Babys", die aus den Häusern herausgetragen worden seien. Soldat:innen hätten davon gesprochen, dass manchen die Köpfe abgeschnitten wurden.
Die Regierung Israels hält sich mit klaren Aussagen zu geköpften Kindern hingegen zurück. "Es gab Fälle, in denen Hamas-Kämpfer Enthauptungen und andere Gräueltaten im Stil von ISIS verübten. Wir können jedoch nicht bestätigen, ob es sich bei den Opfern um Männer oder Frauen, Soldaten oder Zivilisten, Erwachsene oder Kinder handelt", zitiert "CNN" einen Regierungssprecher.
Inwiefern die Babys systematisch enthauptet wurden, bleibt also nach wie vor eine unbestätigte Information. Was wir wissen, ist, dass es Fotos von verbrannten Babys gibt – und israelische Medien von Fotos enthaupteter Babys berichten, die ihnen vorlägen. Klar aber ist: Der Terror der Hamas in den Gebieten in der Nähe der Grenze war gewaltig und brutal.
