Ukrainische Kadettinnen in neuen Militäruniformen für Frauen nehmen an einer Trainingseinheit teil.Bild: imago images / NurPhoto
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Während die Männer nur einmal kurz am Reißverschluss ziehen müssen, um zu pinkeln, haben es Frauen schon etwas schwerer. Auf die Toilette zu gehen, ist ein Grundbedürfnis – für ukrainische Soldatinnen ist es nicht nur unangenehm, sondern lebensgefährlich.
"Versuch' mal, bei -15 Grad Celsius im Wald auf die Toilette zu gehen ... Wir haben alle eine Blasenentzündung oder eine Entzündung der Eierstöcke und Rückenschmerzen", erzählte eine Soldatin der amerikanischen Nachrichten-Webseite "The Daily Beast".
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Das ist nur eines der Probleme, denen sich Frauen in der Armee stellen müssen. Uniformen und Schutzausrüstung sind in der Regel für Männer ausgerichtet. Doch es kämpfen auch Tausende Frauen an der Front. Und ihr Leben hängt davon ab, dass die Kleidung richtig sitzt. Schnelle Bewegungen, rennen, verstecken – all das kann zur Todesfalle werden, wenn der Schuh zu groß oder die Hose zu weit ist.
Diesem Problem hat sich das ukrainische Verteidigungsministerium nun angenommen – Feminismus im Krieg. Jetzt hat es Fortschritte gegeben.
Denn am Donnerstagabend kam die Nachricht: "Am 3. August hat das Verteidigungsministerium eine Musternorm für die Sommer-Felduniformen der Frauen genehmigt. Von nun an sind die Sommeruniformen für Frauen offiziell im Dienst." Das meldete das Verteidigungsministerium auf seinem offiziellen Telegram-Kanal.
Die Uniform gibt es demnach in acht Größen. "Alle Wünsche der Soldatinnen wurden berücksichtigt." Heißt: Im Juli hatten ukrainische Soldatinnen bei einer Erhebung teilgenommen. Höhepunkt war, dass sie verschiedene Übungen mit den Prototypen der neuen Kleidung durchführten – und ihre Änderungswünsche angeben konnten.
Das Verteidigungsministerium stellt neue Uniformen für Soldatinnen zur Verfügung.Bild: Telegram / Ministry of defense Ukraine
Der Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hatte sich damals auch persönlich dazu geäußert und versprochen, die Angelegenheit schleunigst zu klären. Man wolle die Frauen einbeziehen, sagte er.
Außerdem, meinte Resnikow, wolle man verhindern, "dass es zu einer Situation wie bei der Parade und den Schuhen kommt."
Uniform auch für Schwangere geeignet
Ein Ereignis, das sich tief in die Köpfe der Ukrainerinnen einbrannte: 2021 wurden Fotos von Studentinnen einer Kiewer Militärhochschule veröffentlicht, die in Schuhen mit Blockabsätzen für den ukrainischen Unabhängigkeitstag am 24. August trainierten.
Nicht nur auf Social Media gab es dafür Spott und Empörung: Im ukrainischen Parlament wurde wegen dieses Skandals hitzig diskutiert.
Nun soll es so weit sein. Die Uniform werde so genäht, dass alle Merkmale der weiblichen Figur berücksichtigt würden, und bequem zu tragen sei. "Einer der Vorteile dieses Anzugs ist, dass er auch während der Schwangerschaft getragen werden kann, da der obere Teil der Hose elastisch ist und sich sehr gut auf die richtige Größe dehnen lässt", hieß es weiter.
Seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine liefert Apple keine Produkte mehr nach Russland. Auch Apple Pay und Apple Maps stellte das Unternehmen dort ein. Trotzdem stand Apple schon häufiger in der Kritik, inoffiziell mit dem Kreml zu kooperieren.