Der russische Präsident Wladimir Putin setzt auf die Söldner-Einheit "Gruppe Wagner" in seinem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine.Bild: Russian Presidential Press Service
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Es geht um die "Schattenarmee" des russischen Präsidenten Wladimir Putins: die brutale Söldnertruppe "Gruppe Wagner". Sie kämpfen und töten für den Kremlchef in Mali, Syrien, Libyen, der Zentralafrikanischen Republik und auch in der Ukraine. Dabei rücken sie immer wieder in die Öffentlichkeit durch ihre Gewalttaten, die an die Methoden der terroristischen Organisation "Islamischer Staat" (IS) erinnern.
In Russland gilt sie als ein privates Sicherheits- und Militärunternehmen. Lange wurde spekuliert, wer die "Wagner-Firma" anführt und finanziert. Jetzt hat sich ein enger Vertrauter von Putin dazu geäußert.
In Russland gelten die Wagner-Söldner als tapfere, herorische Patrioten. Bild: imago / Aleksandar Djorovic
Er ist bekannt als Putins "Koch" – der russische Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin. Er hat erstmals direkt öffentlich eingeräumt, die berüchtigte Söldnertruppe "Wagner" gegründet zu haben. Prigoschin habe die Einheit 2014 für den Einsatz auf russischer Seite im ukrainischen Donbass gebildet, erklärte Prigoschin auf der Internet-Seite seines Unternehmens Konkord.
Prigoschin bekennt sich zur "Wagner"-Truppe
Am 1. Mai 2014 sei eine "Gruppe von Patrioten geboren worden", mit dem Namen "Wagner". Ihrem Mut und ihrer Tapferkeit sei die "Befreiung" vieler Gebiete in Luhansk und Donezk zu verdanken gewesen. Zuvor hatte Prigoschin Verbindungen zur "Wagner"-Truppe nie klar benannt.
Zuletzt ließ er aber indirekt durchblicken, dass es sich um sein Projekt handelte. Auch Insider hatten das bestätigt. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Gruppe ebenfalls beim Namen genannt, nachdem jahrelang die Existenz bestritten worden war. Der Machtapparat in Moskau behauptet aber weiter, sich nicht einzumischen.
Der russische Geschäftsmann und Putins Vertrauter Jewgeni Prigoschin bekennt sich zur "Gruppe-Wagner". Bild: IMAGO / ITAR-TASS
Russland hatte 2014 völkerrechtswidrig die ukrainische Halbinsel Krim annektiert und mit der Unterstützung der Separatisten in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk begonnen. Prigoschin bestätigt nun auch Einsätze der "Wagner"-Gruppe in Syrien, anderen arabischen Ländern sowie in Afrika und Lateinamerika.
Wagner-Söldner – "Rückgrat des russichen Patriotismus"
Die Männer seien "Helden" und "zu einer Säule unsere Heimat" geworden, schreibt er. "Wagner"-Söldner waren demnach auch im Sudan, in Mali und Libyen. Lange Zeit habe er die Männer, die das "Rückgrat des russischen Patriotismus" bildeten, nicht "verraten" wollen, meint Prigoschin. Er fügt hinzu: "Ich bin stolz darauf, dass ich ihr Recht verteidigen konnte, die Interessen ihres Landes zu verteidigen." Jetzt sei die "Zeit der Offenbarung" gekommen.
Insgesamt sollen heute rund 5000 Kämpfer für "Wagner" aktiv sein. Kürzlich hatte ein Video in Russland für Aufsehen gesorgt, das den Geschäftsmann und Putin-Freund beim Rekrutieren von Gefängnisinsassen als Kämpfer für den Ukraine-Krieg zeigen soll. Der Westen hat den 1961 im damaligen Leningrad (heute St. Petersburg) geborenen Prigoschin, der einst als Koch mit Putin Bekanntschaft geschlossen hatte, mit Sanktionen belegt. Die USA haben für seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt.
(Mit Material der dpa)
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Ganz anders als sein Chef, Bundeskanzler Olaf Scholz. Der will trotzdem Kanzlerkandidat seiner Partei werden.