Die Außenminister von Kuba, Bruno Rodriguez, und Russland, Sergej Lawrow, verstehen sich eigentlich gut. Bild: AP Pool / Ramon Espinosa
International
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine fordert nicht nur stets neue Waffensysteme und Tonnen an Munition auf beiden Seiten – auch zahlreiche Soldat:innen sind in den vergangenen 18 Monaten getötet worden. Offizielle Zahlen gibt es dazu weder von der Ukraine, noch von russischer Seite. Trotzdem ist klar: Beide Seiten haben Verluste zu beklagen.
Dass Russland seine Kämpfer nicht nur im eigenen Land verpflichtet, ist mittlerweile klar. Vielmehr werden fremde Soldaten aus verschiedenen Teilen der Welt eingeflogen. So zum Beispiel aus Afghanistan oder Zentralasien. Auch auf ukrainischer Seite sind Veteranen aus der ganzen Welt im Einsatz.
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Freie Entscheidung, könnte argumentiert werden. Recherchen der US-Tageszeitung "Politico" legen nun aber nahe, dass Russland bei der Rekrutierung im Ausland nicht immer mit offenen Karten spielt. Dabei würde wohl auch bewusst die Not der Menschen ausgenutzt.
Kubaner schließen sich gegen Willen der Regierung russischem Militär an
Konkret geht es bei der Recherche um kubanische Kämpfer auf russischer Seite. Sie sollen in Teilen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Russland gebracht worden sein. "Politico" hat unter anderem mit einem Rekrut Ende 40 gesprochen, der mit einem Job in der Baubranche gelockt worden sei.
Stattdessen soll ihm bei seiner Ankunft eine Waffe in die Hand gedrückt und er auf Kämpfe vorbereitet worden sein. "Wir haben einen Vertrag mit dem Teufel unterzeichnet und der Teufel verteilt keine Süßigkeiten", zitiert die Zeitung den Mann. Auch zwei weitere junge Kubaner hatten Ende August in einem Interview behauptet, mit dem Versprechen, Jobs auf dem Bau zu bekommen, in den Krieg gelockt worden zu sein.
Ein Vorgehen, das dem kubanischen Außenministerium wohl gar nicht passt. Man wolle energisch gegen solche Versuche vorgehen. "Kuba ist nicht Teil des Konflikts in der Ukraine", heißt es. Laut "Politico" sollen jene, die durch eben solche Tricks in den Dienst des russischen Militärs geraten sind, aber die Minderheit der Rekruten sein.
In den russischen Truppen kämpfen nicht nur russische Staatsbürger.Bild: Pool Sputnik/AP / Uncredited
Dass sich die Menschen dem russischen Militär freiwillig verpflichten, hat vor allem mit Blick auf ein im vergangenen Herbst in Kraft getretenes Dekret einen faden Beigeschmack: Der russische Präsident Wladimir Putin hat darin verfügt, dass Ausländer, die sich als Soldaten verpflichten, schneller eingebürgert werden können. Es lockt also ein neuer Pass – und damit die Möglichkeit, ein Leben mit weniger Armut zu finden.
Die US-Zeitung verweist auf einen Leak, den die ukrainische Webseite "Informnapalm" veröffentlicht hat. Daraus geht wohl hervor, dass allein im Juni und Juli 2023 über 50 russische Pässe an Kubaner ausgestellt wurde. "Politico" zitiert einen von ihnen:
"Das ist der Weg, den wir gefunden haben, um aus Kuba herauszukommen. Niemand hier will jemanden töten. Aber wir wollen auch nicht selbst sterben."
So langsam füllt sich Donald Trumps Wunschkabinett. Für viele wichtige Posten plant der designierte US-Präsident dabei mit Hardlinern. So will er etwa den Fox-News-Moderator Pete Hegseth zum Verteidigungsminister machen.