Mexiko will nach Jahrzehnten des Drogenkriegs Cannabis legalisieren
Mexiko will das Hanf freigeben! Die zukünftige Regierung des Landes plant, das seit rund 100 Jahren bestehende Marihuana-Verbot zu kippen. Die designierte Innenministerin Olga Sanchez sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, sie werde am Donnerstag dem Parlament einen Gesetzentwurf für eine Legalisierung vorlegen.
Medizinisches Gras und privater Konsum
Ziel sei es, eine medizinische Marihuana-Industrie zu schaffen und den privaten Konsum zu ermöglichen, heißt es in der Gesetzesvorlage auf der Internetseite des Parlaments. Mit der Rücknahme des seit Anfang der vorigen Jahrhunderts in Mexiko bestehenden Verbots würde der ab dem 01. Dezember amtierende Präsident Andres Manuel Lopez Obrador einen Kurswechsel im Kampf gegen den Drogenhandel einleiten.
Erst Mitte Oktober hatte Kanada als weltweit erste große Industrienation den Gebrauch vollständig freigegeben.
Hunderttausende Tote durch den "War on Drugs"
In ihren Gesetzentwurf schrieb Sanchez, dass Mexikos Cannabisverbot zu Kriminalität und Gewalt beigetragen habe. Allein in den vergangenen zwölf Jahren seit Beginn des Kriegs gegen die Drogenkartelle seien 235.000 Menschen getötet wurden.
Die ehemalige Richterin am Obersten Gerichtshof erklärte:
Das sehen die Cannabis-Pläne vor:
- Den Plänen zufolge dürfen Unternehmen Marihuana anbauen und vermarkten.
- Privatpersonen wäre es auch erlaubt, Cannabispflanzen für den privaten Gebrauch bis zu einem bestimmten Maß anzubauen, solange sie sich in einem anonymen Regierungsverzeichnis registrieren.
- Auch das Kiffen an öffentlichen Orten wäre erlaubt.