Mexiko will nach Jahrzehnten des Drogenkriegs Cannabis legalisieren
07.11.2018, 08:3007.11.2018, 08:40
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Mexiko will das Hanf freigeben! Die zukünftige
Regierung des Landes plant, das seit rund 100 Jahren bestehende
Marihuana-Verbot zu kippen. Die designierte Innenministerin Olga
Sanchez sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, sie
werde am Donnerstag dem Parlament einen Gesetzentwurf für eine
Legalisierung vorlegen.
Medizinisches Gras und privater Konsum
Ziel sei es, eine medizinische
Marihuana-Industrie zu schaffen und den privaten Konsum zu
ermöglichen, heißt es in der Gesetzesvorlage auf der
Internetseite des Parlaments. Mit der Rücknahme des seit Anfang
der vorigen Jahrhunderts in Mexiko bestehenden Verbots würde der
ab dem 01. Dezember amtierende Präsident Andres Manuel Lopez
Obrador einen Kurswechsel im Kampf gegen den Drogenhandel
einleiten.
Erst Mitte Oktober hatte Kanada als weltweit erste
große Industrienation den Gebrauch vollständig
freigegeben.
Hunderttausende Tote durch den "War on Drugs"
In ihren Gesetzentwurf schrieb Sanchez, dass Mexikos
Cannabisverbot zu Kriminalität und Gewalt beigetragen habe.
Allein in den vergangenen zwölf Jahren seit Beginn des Kriegs
gegen die Drogenkartelle seien 235.000 Menschen getötet wurden.
Die ehemalige Richterin am Obersten Gerichtshof erklärte:
"Die Politik des Verbots ergibt sich aus der falschen Annahme, dass das Drogenproblem von einem strafrechtlichen Fokus aus angegangen werden sollte."
Das sehen die Cannabis-Pläne vor:
Den Plänen zufolge dürfen Unternehmen Marihuana anbauen und vermarkten.
Privatpersonen wäre es auch erlaubt, Cannabispflanzen für den privaten Gebrauch bis zu einem bestimmten Maß anzubauen, solange sie sich in einem anonymen Regierungsverzeichnis registrieren.
Auch das Kiffen an öffentlichen Orten wäre erlaubt.
Marihuana-Verbot verfassungswidrig
Der Oberste Gerichtshof hatte in der vorigen Woche entschieden, dass ein absolutes Verbot von Marihuana verfassungswidrig sei und dem Gesetzgeber die Regulierung des Konsums überlassen. Angesichts der Gewalt in dem Drogenkrieg hat die Unterstützung für eine Legalisierung in Mexiko in den vergangenen Jahren zugenommen.
Auch in Deutschland setzen sich viele für eine Gras-Legalisierung ein. Zum Beispiel dieser Richter:
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