
In Tel Aviv gehen Menschen auf die Straße, um für die Freilassung der Hamas-Geiseln zu protestieren.Bild: imago images / Middle East Images / ABACA
International
20.12.2023, 16:1020.12.2023, 16:10
Nachdem die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober Israel überfallen und zahlreiche Menschen getötet und verschleppt hat, sind noch immer nicht alle Geiseln befreit worden. Der Unmut in der israelischen Bevölkerung wächst weiter, zu lange dauert die Befreiung.
Die Meldung, dass drei der Geiseln versehentlich von der israelischen Armee erschossen wurden und eine weitere in Haft starb, bringt das Fass offenbar zum Überlaufen. Der Druck aus der israelischen Bevölkerung auf das Kriegskabinett Benjamin Netanyahus steigt.
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Israel ist wohl zu weiterer Feuerpause bereit
Die Proteste in Israel nehmen zu und werden lauter, besonders in der Metropole Tel Aviv. Es sei "kein Bild des Sieges", wenn immer mehr Israelis in Särgen aus Gaza zurückkämen, erklärt das Forum der Familien der Geiseln und vermissten Personen. Das berichtet die "Zeit". Diverse heimgekehrte Geiseln richten sich an das Kriegskabinett Netanyahus. So auch Danielle Aloni, die bei einer Kundgebung deutlich macht: "Mit jedem Tag, der vergeht, wird die Liste der Geiseln kürzer. Bringt sie heim, jetzt."

Premierminister Benjamin Netanyahu steht wegen der Hamas-Geiseln in der Kritik.Bild: imago images / UPI Photo/ Yonatan Sindel
Denn auch die israelischen Bombardements seien eine massive Gefahr für die Geiseln. So erklärt die Familie Goldstein-Almog im Interview mit der israelischen Zeitung "Haaretz", ihre größte Angst seien die Bomben gewesen. Die Hamas unterdessen meldet, mehrere Geiseln seien bereits durch Bomben getötet worden – eine Angabe, die sich nicht unabhängig überprüfen lässt. Auch die angedrohte Flutung der Tunnel könnte das Leben israelischer Gefangener kosten.
Wie die "Zeit" berichtet, machen erste Angehörige getöteter Geiseln offen neben der Hamas die israelische Regierung für deren Tod verantwortlich. Die Zeitung zitiert Ido Shamriz, der auf der Beerdigung seines Bruders Alon Shamriz gesagt haben soll, dass er, "diejenigen, die uns am 7. Oktober verraten haben, nicht vergessen und ihnen nicht vergeben werde". Er soll dabei konkret "die Regierung, die dieses Desaster über uns gebracht hat" angesprochen haben. Andere richten sich wohl auch an die Armee, die aus ihren Fehlern lernen müsse.
International wächst der Druck auf Netanyahu ebenfalls. So hat etwa der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei seinem Besuch in Israel gefordert, die blutige Offensive zu beenden. Mittlerweile hat Israel wohl nachgegeben. So soll es in Ägypten Gespräche über eine weitere Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln zwischen der Hamas-Führung und Israel geben.
Konkret soll Israel eine Feuerpause angeboten haben, die eine Woche anhalten soll. Im Gegenzug fordert die Regierung die Hamas wohl auf, dutzende Geiseln freizulassen, wie die "FAZ" berichtet. Darunter Frauen, Kinder, Alte und Kranke. Bei einer ebenfalls einwöchigen Feuerpause waren im November 105 Geiseln freigekommen, im Gegenzug entließ Israel gefangene Hamas-Terroristen aus dem Gefängnis. Schätzungen legen nahe, dass noch etwa 109 Menschen in Gaza festgehalten werden.
Angehörige russischer Soldaten wissen oft nicht, was mit ihren Liebsten passiert ist. Sie beschweren sich über die Einstufung als Deserteure.
Es ist schier unmöglich zu sagen, wie viele russische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine auf dem Schlachtfeld gefallen sind. Das liegt auch daran, dass Russland selbst keine verlässlichen Zahlen dazu veröffentlicht – oder auffallend niedrige Werte nennt. Natürlich ist es Putin daran gelegen, die Zahl der toten Soldaten gegenüber der Öffentlichkeit möglichst klein zu halten.