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Russland: Putins-Bluthund Kadyrow nimmt Wagner-Söldner unter seine Fittiche

ARCHIV - 10.05.2019, Russland, Grosny: Tschetscheniens regionaler F
Der Präsident der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, bildet nun die Wagner-Söldner aus.Bild: AP / Musa Sadulayev
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Putins-Bluthund Kadyrow nimmt Wagner-Söldner unter seine Fittiche

07.11.2023, 15:13
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Die Söldnergruppe Wagner hat spätestens im Angriffskrieg auf die Ukraine zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Schlächter, die ein Meer der Zerstörung zurücklassen. Unter Wladimir Putins engem Vertrauten Jewgeni Prigoschin waren die Wagneriten beispielsweise an den Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha beteiligt. Seit Prigoschin allerdings bei einem Flugzeugabsturz gestorben ist, wurde es still um die Gruppe Wagner.

Bereits vor dem Absturz hatten sich viele von ihnen nach Belarus zurückgezogen. Grund dafür war ein Aufmarsch in Richtung Kreml, mit dem Prigoschin wohl Putin in die Schranken weisen wollte. Mit dem Flugzeugabsturz will der russische Machthaber zwar nichts zu tun haben, dennoch dürfte es ihm gelegen kommen, einen früheren Vertrauten und späteren Kritiker losgeworden zu sein.

30.08.2023, Russland, St. Petersburg: Ein Porträt des Chefs des Wagner-Konzerns, Jewgeni Prigoschin, der am 23.08.2023 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, steht zwischen Blumen auf einem Grab auf ...
Nach dem Tod von Prigoschin wurde es Still um die Wagner.Bild: AP / Dmitri Lovetsky

Nun ist ein Video aufgetaucht, das nahelegt: Die Söldnertruppe bereitet sich auf ein Comeback vor.

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Wagner-Söldner werden wohl in Tschetchenien ausgebildet

Das Video hat Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow selbst auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht. Zu sehen ist darin eine Übungssituation von Soldaten – unterlegt mit treibender Musik. Neben dem tschetschenischen Achmat-Bataillon ist dabei auch die Uniform der Wagner-Söldner zu sehen.

Wagner-Söldner trainieren mit dem Achmat-Bataillon in Tschetschenien
In dem Video, das Kadyrow gepostet hat, ist auch das Emblem der Wagner-Söldner zu erkennen.Bild: screenshot / telegramchannel kadyrow_95

Kadyrow schreibt dazu: "Derzeit absolviert eine große Gruppe ehemaliger Kämpfer des Wagner PMC eine intensive Ausbildung im Rahmen der berühmten Achmat-Spezialeinheit." Bevor die Wagner kämpfen könnten, müssten sie sich einer "Kampfkoordination" unterziehen. Das Ziel: Die Wirksamkeit soll erhöht werden. Gelehrt wird die Söldnertruppe nun wohl im Schießen, in der Feldmedizin, in Scharfschützen-Kursen, aber auch an der Artillerie.

Der Plan ist wohl, dass die Wagner-Söldner an der Seite des Achmat-Bataillons kämpfen sollen. Die Strategie und Taktik hänge immer auch von der gewonnenen Erfahrung und Technologie ab, daher wollte Kadyrow, dass all seine Kämpfer bestens ausgebildet sind. Das Achmat-Bataillon ist wie die Gruppe Wagner bereits in der Ukraine zum Einsatz gekommen.

"Achmat-Spezialeinheiten nutzen Qualität, nicht Quantität. Diese Tatsache ist jedem bekannt. Und ich freue mich, dass heute in die Reihen der berühmten Einheit Kämpfer aufgenommen wurden, die über ausgezeichnete Kampferfahrung verfügen und sich als mutige und effiziente Krieger erwiesen haben", stellt Kadyrow klar. Er sei davon überzeugt, dass die Wagneriten ihrem Ruf in den kommenden Schlachten voll und ganz gerecht werden. Wahrscheinlich dürften die brutalen Söldner also wieder auf das ukrainische Schlachtfeld zurückkommen

Wie NTV mit Verweis auf russische Medien berichtet, sollen die Wagneriten aktuell wohl in diversen russischen Städten eine Rekrutierungsoffensive gestartet haben. Pikant: Geleitet wird die Einheit wohl von Pawel Prigoschin – dem Sohn des Verstorbenen.

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Die Welt ist bedrohlich. Wie nah Krieg und Zerstörung sein können, erleben auch die friedensverwöhnten Europäer:innen seit über zwei Jahren. Seit Russland die Ukraine überfallen hat. Mit dem Hamas Überfall auf Israel am 7. Oktober und dem daraufhin wieder aufflammenden Krieg in Nahost hat sich das Sicherheitsgefühl vieler Menschen auch hierzulande weiter verschlechtert.

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