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Trump gibt erstes Interview nach Anklage – und verwirrt mit kurioser Ausrede

Former President Donald Trump waves to supporters at Versailles restaurant on Tuesday, June 13, 2023, in Miami. Trump appeared in federal court Tuesday on dozens of felony charges accusing him of ille ...
Donald Trump vermutet hinter seinen Anklagen eine "Hexenjagd".Bild: AP / Alex Brandon
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Trump gibt erstes Interview nach Anklage – und verwirrt mit kurioser Ausrede

20.06.2023, 17:38
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Der frühere US-Präsident Donald Trump wurde kürzlich angeklagt. Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit. Das ist historisch. Hinzu kamen zwei ebenso historische Auftritte vor Gericht.

Der Republikaner wird in 37 Anklagepunkten von der Justiz beschuldigt. Darunter sind auch Vergehen, für die ihm bis zu zehn Jahren Haft drohen. Die Anklagen stehen unter anderem in Zusammenhang mit dem Fund von Geheimdokumenten, die sich nach Ende der Amtszeit noch in Trumps Besitz befanden.

Trump wirft der Justiz wiederum mitunter eine "Hexenjagd" vor. Nun gab der Ex-Präsident dem rechten US-Sender Fox News erstmals nach seiner Anklage ein Interview. Darin versuchte er die Vorwürfe gegen ihn zu entkräften und lieferte auch gleich eine kuriose Ausrede mit.

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Gesprächsmitschnitt belastet Donald Trump in Dokumenten-Affäre schwer

Zentraler Bestandteil der zweiten Anklage Trumps ist sein mutmaßlicher Umgang mit den Geheimdokumenten nach Ende seiner Amtszeit. Er soll unter anderem ein geheimes Papier herumgezeigt und damit geprahlt haben – ein zentrales Beweisstück in der Anklage.

Laut der Anklageschrift traf sich Trump im Juli 2021 mit einem Autor, der ein Buch über den letzten Stabschef des früheren US-Präsidenten in Planung hatte.

Der "New York Times" zufolge wurde das Gespräch von mindestens zwei Anwesenden aufgezeichnet. In diesen Mitschnitten sei der Anklage nach zu vernehmen, wie Trump mit dem Besitz geheimer Dokumente prahlte.

This image, contained in the indictment against former President Donald Trump, shows boxes of records stored in a bathroom and shower in the Lake Room at Trump's Mar-a-Lago estate in Palm Beach,  ...
Donald Trump lagerte allerhand vertraulicher Toiletten-Lektüre in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago.Bild: Justice Department

Er soll demnach darüber gesprochen haben, geheime Dokumente behalten zu haben nach dem Ende seiner Zeit im Weißen Haus. Konkret gehe es dabei auch um ein angebliches Pentagon-Dokument, das sich mit dem möglichen Angriff auf den Iran beschäftigen soll. Das Dokument soll Trump dem Mitschnitt zufolge zudem als "geheim" und "höchst vertraulich" bezeichnet haben. Währenddessen soll er auf einen Stapel Papiere gezeigt haben.

Fox-News-Moderator nimmt Donald Trump in die Mangel

In dem ersten Interview mit Fox News nach seiner Anklage versuchte sich der ehemalige US-Präsident zu entlasten. Mehr als eine Stunde sprach Trump mit dem Journalisten Bret Baier über die Anschuldigungen.

Donald Trump bestritt in dem Interview, sich in den Mitschnitten auf ein tatsächliches Geheimdokument bezogen zu haben. "Es gab kein Dokument", behauptete er. Es habe eine "riesige Menge von Papieren" gegeben. Aber etwas Vertrauliches sei nicht dabei gewesen. "Es waren Zeitungsberichte, Zeitschriftenberichte und Artikel", versuchte Trump sich weiter freizuschwimmen.

Doch so einfach ließ ihn Baier nicht davonkommen. Trump erklärte, dass die Dokumente ihm gehörten. Das Nationalarchiv hätte lediglich nett fragen müssen, um sie zurückzubekommen. Der Journalist unterbrach Trump daraufhin und erwiderte scharf: "Aber sie HABEN gefragt." "Sie sind zum Justizministerium gegangen und haben eine Vorladung erwirkt, um die Dokumente zu erhalten", fügte Baier hinzu.

Dann fragte er Trump ganz direkt: "Warum haben Sie die Dokumente nicht einfach ausgehändigt?"

Die Antwort war kurios: "Weil ich sie kistenweise hatte. Ich wollte zuerst durch die Kisten gehen und meine persönlichen Dinge herausholen. Ich wollte sie noch nicht an das Nationalarchiv übergeben. Und ich war sehr beschäftigt, wie Sie gesehen haben."

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