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USA: DeSantis will wohl gegen Trump antreten – bald könnte es hässlich werden

13.05.2023, USA, Cedar Rapids: Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, spricht während eines Empfangs der Republikaner von Iowa im The Hotel at Kirkwood Center in Cedar Rapids, Iowa. Eine Open-Air-Wahlk ...
Ron DeSantis gilt als Donald Trumps größter Konkurrent.Bild: Iowa City Press-Citizen via AP / Joseph Cress
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USA: DeSantis will wohl gegen Trump antreten – bald könnte es hässlich werden

19.05.2023, 09:2319.05.2023, 09:59
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Während Ex-Präsident Donald Trump längst die Werbetrommel für sich auf sämtlichen Social Media Kanälen rührt, hatte sich sein Parteifreund und Widersacher Ron DeSantis bisher eher zurückhaltend gezeigt. Doch die Ruhe könnte bald ein Ende finden.

Denn es mehren sich Berichte, dass der 44-Jährige in den kommenden Tagen seine Bewerbung als Präsidentschaftskandidat einreichen will. Das wird dem Polter-Politiker Trump gar nicht schmecken.

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Im November 2024 dürfen Wähler:innen in den USA wieder abstimmen. Dass der amtierende demokratische Präsident Joe Biden wieder antreten wird, hatte er bereits im April verkündet. Auch Donald Trump, der 2020 gegen Biden verloren hatte, hat vor, ins Weiße Haus zurückzukehren.

In den vergangenen Monaten hatte sich aber noch eine Person in den Politkrimi eingeschlichen: Der republikanische Gouverneur von Florida Ron DeSantis zeigt sich momentan ständig in den Medien – und seine Präsenz hat es in sich.

DeSantis gilt als rechter Hardliner in den USA

Ron DeSantis gilt als rechter Hardliner bei den Republikanern. Unter ihm wurden in dem Staat Gesetze und Regelungen verabschiedet oder auf den Weg gebracht, die Minderheiten diskriminieren, die akademische Freiheit an Universitäten beschneiden oder mit Lehrverboten in das öffentliche Bildungswesen eingreifen. Der Republikaner hat dabei vor allem der sogenannten Wokeness den Kampf angesagt.

Das "Don't-Say-Gay"-Gesetz verbietet es Lehrkräften, in der Vorschule und den ersten beiden Klassen der Grundschule über sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten aufzuklären. DeSantis will das Gesetz sogar noch einmal ausweiten – auf alle Altersstufen.

Als Donald Trump 2016 gegen die Demokratin Hillary Clinton antrat, war DeSantis noch größter Fan des damaligen Wahlsiegers. Doch jetzt will er ihn offenbar beiseiteschieben. Es werde erwartet, dass der 44-Jährige die entsprechenden Unterlagen zu seiner Bewerbung vor einer geplanten Veranstaltung zum Sammeln von Wahlkampfspenden einreichen werde, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen.

Es sei wahrscheinlich, dass DeSantis im Zuge seiner Bewerbung ein Video veröffentlichen werde.

Die Präsidentschaftswahl steht am 5. November 2024 an. Bei den Republikanern wird ein breites Bewerberfeld erwartet. Bisher liegt Donald Trump in parteiinternen Umfragen vorn. Doch DeSantis könnte eine ernstzunehmende Konkurrenz für ihn darstellen.

Grund genug für den Ex-Präsidenten, jetzt schon Stimmung gegen seinen Widersacher zu machen. Bereits im März hatte Trump in einem Wahlwerbespot DeSantis zurechtgewiesen.

In dem Video, das Trump auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte, greift ihn zwar nicht offen an. Es geht auch nicht um politische Inhalte, sondern vielmehr um DeSantis' Wahl zum Gouverneur von Florida im Januar 2019.

Noch kurz vor der Wahl, Ende 2018, stand es um den Republikaner DeSantis nicht gerade gut. Sein Konkurrent, der Demokrat Andrew Gillum, war außergewöhnlich nah dran an den Republikanern, was im Sunshine State Florida fast schon peinlich für die Konservativen ist.

Trump habe damals höchst persönlich eingreifen müssen. Das behauptet er zumindest in seinem Werbespot. "Trumps Unterstützung war so stark. Nur zwei Tage nach der Unterstützung hat DeSantis eine überwältigende Führung übernommen", hört man die Stimme von Trump in dem Video sagen.

Trump: Viele Skandale um den Ex-Präsidenten

Auch wenn DeSantis bislang noch hinter Trump liegt: Expert:innen sehen in dem Republikaner einen sogar noch gefährlicheren Kandidaten als Trump selbst. Der Politikwissenschaftler Thomas Greven sagt etwa in einem früheren Gespräch mit watson:

"Ähnlich wie Trump hat er gute politische Instinkte, aber anders als der ehemalige Präsident scheint er zu komplexen politischen und strategischen Überlegungen fähig. Damit ist er für die amerikanische Demokratie möglicherweise noch gefährlicher als Trump."

Zudem sei DeSantis bislang kaum mit Skandalen aufgefallen. Das sieht bei Trump ganz anders aus. Sex-Skandale, Hausdurchsuchungen wegen gestohlener Geheimdokumente, eine Anklage wegen Vergewaltigung - und eine darauffolgende Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs: Trump hat sich vieles geleistet, doch noch immer stehen seine Anhänger:innen hinter ihm.

Fragt sich nur, ob dies auch mit einer Kandidatur von Ron DeSantis noch lange so bleibt.

(Mit Material der dpa)

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