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Nächste Ankündigung von Putins Propagandisten besorgt Polens Präsident

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Der polnische Ministerpräsident Mateusz Jakub Morawiecki zeigt sich besorgt und wünscht sich mehr Schutz seitens der US-Amerikaner.Bild: AP / Geert Vanden Wijngaert
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Nächste Ankündigung von Putins Propagandisten besorgt Polens Präsident – USA sollen helfen

20.02.2023, 13:41
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Russische Propagandist:innen hetzen, was das Zeug hält. Im russischen Staatsfernsehen senden sie immer wieder Drohungen in Richtung der Nato-Länder und der EU.

Finnland, Schweden, Deutschland oder die USA – die Liste der Adressaten ist lang. So wünschen sich die Sprachrohre des Kremls etwa die Einnahme Berlins und bezeichnen Ostdeutschland als russisches Territorium. Auch an Polen haben sie zuletzt eine schockierende Botschaft gesendet.

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TV-Propagandisten drohen mit Einnahme Polens

"Polen kann in einer Stunde in die Knie gezwungen werden", heißt es im russischen Staatsfernsehen. Und: "In nur 20 Minuten kann man 50-60 polnische strategische Objekte zerstören, um es in die Steinzeit zurückzuversetzen." Ausschnitte aus der Sendung teilte das ukrainische Newsportal "UkraineWorld" auf Twitter.

Den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Jakub Morawiecki lassen solche Drohungen nicht komplett kalt.

Im Zuge der Münchener Sicherheitskonferenz warnte Morawiecki vor Russland. Im Gespräch mit dem französischen Fernsehsender "France24" sagte er: "Die Russische Föderation bereitet sich auf den nächsten Angriff vor, möglicherweise auf die baltischen Staaten, Finnland, Polen, Rumänien oder Moldawien. Deshalb tun wir alles, um dieses Russland zu besiegen", sagte der polnische Ministerpräsident.

Morawiecki: Warnung vor einem Jahr stieß auf taube Ohren

Er habe bereits vor einem Jahr bei der Münchener Sicherheitskonferenz vor einem Krieg Russlands gewarnt. Dabei sprach er von der Notwendigkeit, dem Aggressor entgegenzutreten.

"Uns hat kaum jemand zugestimmt", schreibt das Generalkonsulat der Republik Polen in München jetzt in einem Tweet. Heute lausche die Welt aufmerksam der Stimme des polnischen Ministerpräsidenten Morawiecki und Präsidenten Andrzej Duda.

Morawiecki ist sich sicher: "Ohne die USA gäbe es keine freie Ukraine mehr." Polen sei dafür, so viele Waffen wie möglich an die Ukraine zu liefern – einschließlich Kampfflugzeuge –, damit ihr Militär so schnell wie möglich von Russland besetztes Territorium zurückerobern könne, sagte er im Interview mit "France24". Anscheinend will er aber auch selbst auf die Unterstützung der USA setzen.

Morawiecki wünscht sich mehr US-Soldat:innen in seinem Land. Das zeigt ein Interview mit der US-amerikanischen Nachrichtensendung "Face The Nation", die sonntags im Radio- und Fernsehsender "CBS" ausgestrahlt wird.

Die Frage, ob er befürchte, dass Russland in andere Länder wie etwa Polen einmarschieren könnte, bejahte der polnische Ministerpräsident. Vor allem sorge er sich um Moldau. Es sei seiner Ansicht nach ein "schwaches Land" und brauche "unsere Hilfe" gegen einen möglichen Angriff Russlands.

Polen wünscht sich mehr US-Truppenpräsenz

Aber auch Polen würde mehr Schutz begrüßen. Laut Morawiecki ist sein Land in Gesprächen mit der Biden-Regierung über die Erhöhung der US-Truppenpräsenz auf polnischen Boden – für den Fall, dass die Nato eines Tages möglicherweise Polen verteidigen muss. Diese Gespräche kann Morawiecki nun mit Joe Biden unter vier Augen fortführen. Denn der amerikanische Präsident besucht Polen vom 20. bis 22. Februar.

Neben einem Treffen mit dem polnischen Präsidenten Duda sind auch Gespräche mit den "Bukarest Neun" angesetzt. Diese Organisation entstand im Zuge des Einmarschs Russlands auf der Krim sowie in der östlichen Ukraine 2014. Zu den Mitgliedern gehören etwa Polen, Rumänien und Lettland.

Biden plant zudem eine Ansprache zum Jahrestag des Ukraine-Krieges im Warschauer Schloss.

Kein Rafah-Termin: Israels Verteidigungsminister widerspricht Netanjahu

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin mitgeteilt, dass es noch keinen Termin für eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen gibt. Galant habe damit der Darstellung seines Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu widersprochen, berichteten am Dienstagabend übereinstimmend die israelischen Zeitungen "Haaretz", "Times of Israel" sowie das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf informierte Quellen.

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