Republikanerin Marjorie Taylor Greene fordert die Spaltung der Vereinigten Staaten Amerikas in Demokraten und Republikaner. Bild: AP / Michael Conroy
International
Rechtsradikale, Verschwörungstheoretikerin, Trump-Verbündete – und oftmals die Lauteste mit kontroversen Äußerungen. Republikanerin Marjorie Taylor Greene fällt im US-Kongress immer wieder auf. Nicht zuletzt bei der "State of the Union"-Rede des US-Präsidenten Joe Biden.
Republikanerin Marjorie Taylor Greene macht sich einen Namen als "White-Trash-Queen."Bild: FR159526 AP / Jose Luis Magana
Biden triggerte ganz bewusst die Proll-Fraktion der Republikaner. Greene und ihre Gesinnungsgenossen sprangen von ihren Sitzen auf und schrien "Lügner, Lügner", ein absolutes No-Go während einer präsidialen Rede. Aufgrund ihres Benehmens hat sich die umstrittene Abgeordnete aus dem Bundesstaat Georgia den Titel "White-Trash-Queen" verdient. Nun rückt sie erneut ins Rampenlicht: Sie fordert die endgültige Spaltung der USA.
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Marjorie Taylor Greene will die USA in Rot und Blau aufteilen
Auf Twitter ruft Greene zu einer "nationalen Scheidung" auf. Laut der rechtsextremen Abgeordneten gerät die "Woke-Kultur" der Demokraten außer Kontrolle. "Wir müssen nach roten Staaten (Republikaner, d. Red.) und blauen Staaten (Demokraten, d. Red.) trennen", schreibt sie auf Twitter. Sprich: Die USA sollen unter den Republikanern und Demokraten aufgeteilt werden.
Ein Vorschlag, der vielen im Netz sauer aufstößt. Bei der ukrainischen Journalistin Nika Melkozerova läuten sogar die Alarmglocken.
Ukrainische Journalistin warnt die US-Amerikaner vor Greene
Auf Twitter warnt Melkozerova: Diese Republikanerin greife auf "Putins Taktiken" zurück, die er auch in der Ukraine angewandt habe. Die gebürtige Ukrainerin wendet sich direkt an die US-Amerikaner:innen: "Ost gegen West, teile und herrsche. Diese Frau ist gefährlich für euch."
Diese Art von Taktik habe ihr Land ruiniert, weil wohl viele Leute auf solche Aussagen anspringen. Für Melkozerova steht fest: Die Republikanerin ruft zum Separatismus auf.
Gefährlich: Denn Greene gilt längst als eine einflussreiche Republikanerin, die ihren Aufstieg dem Ex-Präsidenten Donald Trump zu verdanken hat. Laut dem spanischen Starkoch José Andrés verursache sie aber nichts als Probleme.
Greenes gefährliches Schwarz-Weiß-Denken
Der Gründer von "World Central Kitchen" engagiert sich für die Opfer von Naturkatastrophen. Mithilfe seiner gemeinnützigen Organisation sorgt er dafür, dass sie eine warme Mahlzeit erhalten. "Was wir brauchen, sind Führungskräfte, die daran arbeiten, Probleme zu lösen", schreibt er auf Twitter.
Für ihn gebe es kein Rot gegen Blau. In vielen US-Staaten liefern sich die Republikaner und Demokraten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sprich: Das Schwarz-Weiß-Denken Greenes macht wenig Sinn. Kein US-Staat ist hundertprozentig rot oder blau auf der politischen Landkarte. Greene solle ihre "apokalyptische Sicht auf die USA ändern und sich darum kümmern, Menschen zusammenzubringen", fordert Andrés.
Warum eine Spaltung für die Republikaner offenbar auch übel wäre, erklärt der Journalist Richard Stengel.
In vier Punkten stellt er klar, wie die Republikaner von den Demokraten profitieren:
- Blaue Staaten subventionieren rote Staaten. Sprich, sie leisten etwa finanzielle Zuschüsse, die nicht an eine direkte Gegenleistung gebunden sind.
- Alle roten Staaten bekommen mehr von der US-Regierung zurück, als sie an Steuern zahlen.
- Im Jahr 2020 gewann Trump 2497 Bezirke, die 29 Prozent zum nationalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beitragen.
- Biden trug 477 Bezirke, die 71 Prozent zum BIP beitragen.
Zudem sei eine Spaltung der Vereinten Nationen von Amerika verfassungswidrig, meint die Parteikollegin Liz Cheney.
Spaltung der USA ist verfassungswidrig
Die Republikanerin Cheney stellt sich immer wieder lautstark gegen Trump und hat sich dadurch parteiintern viele Feinde gemacht. Nun erinnert die Trump-Kritikerin Greene an die leitenden Prinzipien der Vereinigten Staaten.
Die USA werden durch die Verfassung regiert. So habe Greene ein Eid geschworen, die Verfassung zu unterstützen und zu verteidigen. "Sezession ist verfassungswidrig. Kein Mitglied des Kongresses sollte die Sezession befürworten", schreibt Cheney auf Twitter.
So langsam füllt sich Donald Trumps Wunschkabinett. Für viele wichtige Posten plant der designierte US-Präsident dabei mit Hardlinern. So will er etwa den Fox-News-Moderator Pete Hegseth zum Verteidigungsminister machen.