Die Republikanerin Nikki Haley springt in den Ring und fordert Donald Trump heraus, der sie auf ihren politischen Weg unterstützt hat. Bild: AP / Evan Vucci
International
Die Republikanerin Nikki Haley steigt in den Ring gegen Donald Trump um die Präsidentschaftskandidatur 2024. Falls sie erfolgreich wäre, könnte sie die erste Frau und erste asiatische Amerikanerin werden, die als Präsidentin ins Weiße Haus einzieht.
Donald Trump und Nikki Haley waren lange ein Dream-Team, nun kämpfen beide um die Präsidentschaftskandidatur 2024.Bild: AP / Seth Wenig
Doch dafür müsste sie sich zunächst gegen das politische Schwergewicht Trump durchsetzen. Dieser hat ihr zuvor den Weg in der Politik freigemacht: Sie geht demnach als eine Veteranin der Trump-Regierung ins Rennen. Nimmt der ehemalige US-Präsident ihr das übel?
Trump wünscht seiner Konkurrentin Haley Glück
Trump verwies in seiner ersten Reaktion auf Haleys Präsidentschaftskandidatur, dass sie in der Vergangenheit ausgeschlossen hatte, gegen ihn anzutreten. "Ich habe ihr gesagt, sie sollte ihrem Herzen folgen und tun, was sie will", erklärt Trump, der im vergangenen November ins Präsidentschaftsrennen eingestiegen war. "Ich wünsche ihr Glück!"
Haley hatte sich nach der Kapitol-Erstürmung durch radikale Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 von dem Rechtspopulisten Trump distanziert. In einem Interview sagte sie: "Er hat einen Weg eingeschlagen, den er nicht hätte einschlagen sollen, und wir hätten ihm nicht folgen sollen und wir hätten nicht auf ihn hören sollen."
Zudem versprach sie, keinen Republikaner zu unterstützen, der die Präsidentschaftswahl 2020 anzweifelt. Doch daran hielt sie sich wohl nicht, wie ein Video des "Democratic National Committee" zeigt.
Die in der Stadt Bamberg in South Carolina geborene Haley war von 2011 bis 2017 die erste Frau im Gouverneursamt in dem Bundesstaat im Südosten der USA. Unter Trump wurde sie dann Anfang 2017 Botschafterin ihres Landes bei den Vereinten Nationen. Den Posten gab sie Ende 2018 auf.
Nun will sie ins Weiße Haus einziehen.
Mit Absätzen gegen "Bullys" wehren
In einem Video auf Twitter verkündet sie die Botschaft. Es sei Zeit für eine "neue Generation" politischer Führungskräfte, meint die 51-Jährige. Dabei zeigt sie sich entschlossen und kampfbereit. Die Demokraten seien schwach und lassen sich laut Haley herumschubsen – wie etwa von China und Russland, die auf dem Vormarsch seien. Für diese "Bullys" habe sie eine klare Ansage: "Wenn du dich wehrst, tut es ihnen mehr weh, wenn du Absätze trägst."
Sie wolle haushaltspolitische Verantwortung wiederentdecken, die Grenze sichern und die USA, den Stolz der Amerikaner:innen und deren Bestimmung stärken.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update!
Hier findest du unseren
Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne
hier auch auf Instagram.
Haley ist damit die erste namhafte Vertreterin der Republikaner, die Trump im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der konservativen Partei herausfordert. Doch wie liegen ihre Chancen?
Experten sprechen Haley geringe Erfolgsaussichten aus
Laut Expertenstimmen werde sich Haley kaum gegen Trump durchsetzen können. Zudem seien ihre Chancen gering, sollten auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis und der Ex-Vizepräsident Mike Pence ins Rennen gehen. "Das Establishment der Republikaner wird sich auf einen einzigen Anti-Trump-Kandidaten einigen müssen, wenn es eine Nominierung Trumps verhindern will", sagt der Politikprofessor David Barker von der American University in Washington der Nachrichtenagentur AFP. "Das wird vermutlich DeSantis sein."
Floridas Gouverneur Ron DeSantis könnte Donald Trump am gefährlichsten werden.Bild: AP / Marta Lavandier
Haley habe nicht die gleiche Bekanntheit wie der Gouverneur und stehe zudem für einen "sterbenden" Republikaner-Flügel – "den alten, die freie Marktwirtschaft liebenden, internationalistischen Flügel". Heute seien die Republikaner eine "populistische" Partei mit Tendenzen zu außenpolitischem Isolationismus.
Auch Umfragen zum potenziellen Bewerberfeld der Republikaner zeigen: Die Tochter indischer Einwanderer liegt mit einstelligen Prozentzahlen weit hinter ihren männlichen Konkurrenten. Allerdings haben weder DeSantis, noch Pence bislang eine Präsidentschaftsbewerbung verkündet.
(Mit Material der afp)
Susan Wiles wird die mächtigste Frau Washingtons. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump gegen die Demokratin Kamala Harris tüftelt er bereits fleißig an der Aufstellung seines Kabinetts. Seine Wahlkampfleiterin Susan Wiles ernennt er zur Stabschefin des Weißen Hauses. Damit ist sie die erste Frau, die diesen Posten übernimmt.