Beim Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in China ist seltenes Filmmaterial entstanden.Bild: imago images
Russland
Für zwei Tage reist der russische Präsident Wladimir Putin nach China. Dort trifft er sich mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. Beide bezeichnen sich immer wieder als "gute Freunde". Anlass des Treffens ist das Seidenstraßen-Forum, an dem Vertreter:innen von 130 Ländern teilnehmen.
Es ist der erste Besuch des Kreml-Chefs bei einem wichtigen internationalen Akteur seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 – und seit der Internationalen Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen ihn erlassen hat.
Wladimir Putin trifft sich mit Chinas Staatschef Xi Jinping.Bild: imago images / imago images
Bei dem Treffen in China sind nun seltene Aufnahmen entstanden, die Putins außergewöhnliches Reisegepäck zeigen.
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Putin und zwei schwarze Aktenkoffer
Bei dem Besuch des Seidenstraßen-Gipfels zeigt Filmmaterial, wie Putin in seinem typischen Laufschritt vorne weggeht. Ihm folgen mehrere Leute, darunter auch zwei russische Marineoffiziere in Uniform. Jeder von ihnen trägt einen Aktenkoffer in der Hand. Der Inhalt könnte innerhalb von Sekunden etliche Menschenleben auslöschen.
Es sind Putins sogenannte Nuklearkoffer, mit dem er offenbar ein Atomschlag anordnen könnte. Insgesamt gibt es drei Koffer, aber laut des ehemaligen NATO-Generals Egon Ramms reichen mindestens zwei aus, um einen Nuklearschlag auszuführen. Das berichtet er im März 2022 im ZDF – kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine.
Demnach lautet Putins Devise beim Reisen wohl: Nicht ohne meine Atombomben. Damit kann Russlands Präsident auch unterwegs stets mit dem Nuklearschlag drohen.
Nuklearkoffer müssen immer griffbereit sein
Dabei ist es Tradition, dass jeweils ein russischer Marineoffizier einen Atomkoffer trägt. Der auch als "Tschetschet" bekannte Koffer muss immer beim Präsidenten sein – wird aber selten gefilmt. "Es gibt bestimmte Koffer, ohne die keine Reise Putins vollständig ist", zitiert "Reuters" die Kreml-Korrespondenten der staatlichen Nachrichtenagentur RIA.
Auch in den USA gibt es den bekannten "Nuclear Football", der immer mit dem US-Präsidenten reist. Analog dazu setzt Russland eben gleich auf drei Atomkoffer, die bei unterschiedlichen Personen sind.
Nach einer im Wissenschaftsmagazin Bulletin of the Atomic Scientists 2022 veröffentlichten Einschätzung verfügt Russland über mehr als 1.500 Sprengköpfe auf strategischen Langstreckensystemen und fast 3.000 in Reserve. Russland habe in eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Einsatz dieser Sprengköpfe investiert, darunter landgestützte ballistische Raketen, die die USA erreichen können, U-Boot-gestützte Raketen und Bomben sowie Raketen, die von Flugzeugen aus eingesetzt werden können.
Insgesamt gibt es etwa 13.000 Atomwaffen weltweit. Diese sind auf neun Länder, also sogenannte Atommächte, verteilt. Die meisten nuklearen Sprengkörper besitzen Russland und die USA.
(Mit Material der AFP)
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