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Russland-Spionage mit Drohnen in Deutschland? Bundeswehr äußert Verdacht

ARCHIV - 31.01.2023, Hamburg: Eine Abwehrdrohne (r) schie
Eine Abwehrdrohne (rechts) schießt ein Netz auf eine kleine Drohne während der Projektvorstellung des zivilen Abwehrsystems gegen Drohnen. (Symbolbild)Bild: dpa / Marcus Brandt
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Russland-Spionage mit Drohnen in Deutschland? Bundeswehr äußert Verdacht

11.02.2024, 12:20
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Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat bereits im vergangenen Jahr vor verstärkter Spionage aus Russland und China gegen die Bundeswehr gewarnt. Beide Länder seien die Hauptakteure bei Spionagetätigkeiten in Deutschland.

Nun schlägt die Bundeswehr wegen beunruhigender Vorkommnisse Alarm: An ihren Standorten in Deutschland verzeichnet sie eine bedenkliche Zunahme unerlaubter Drohnenüberflüge. Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr betont, dass die Anzahl entsprechender Ereignisse in letzter Zeit gestiegen sei. Eine besorgniserregende Entwicklung, die eine Vermutung über den Drahtzieher aufkommen lässt.

Bundeswehr vermutet Russland hinter Spionage mit Drohnen in Deutschland

Zwar kann eine direkte russische Beteiligung offiziell nicht nachgewiesen werden, dennoch fällt der Verdacht auf Russland: Insbesondere während Ausbildungsmaßnahmen für ukrainische Soldat:innen registrierte der Militärische Abschirmdienst auffällige Drohnenüberflüge.

22.11.2023, Finnland, Salla: Eine Drohne fliegt �ber einem Grenz�bergang zwischen Finnland und Russland. Finnland will von Freitag (24.11.2023) an drei weitere Grenz�berg�nge nach Russland schlie�en.  ...
Mit Drohnen können Standorte und Aktivitäten ausspioniert werden.Bild: STT-Lehtikuva / Jussi Nukari

Martina Rosenberg, Präsidentin des MAD, äußerte bereits im vergangenen Herbst deutliche Vermutungen in diese Richtung. Es sei "relativ eindeutig, in welche Richtung es geht", da laut MAD die Spionageaktivitäten mit Drohnen gerade zu Beginn und zum Ende von Ausbildungsmaßnahmen für ukrainische Soldat:innen zunahmen.

Im vergangenen Jahr hatte zudem ein Sicherheitsbeamter laut "Tagesspiegel" gewarnt: "Es gibt so viele Drohnen-Sichtungen, dass es schon gefährlich wäre, wenn nur ein kleiner Prozentsatz davon Spionageflüge sind". Man sei für russische Dienste – zumindest aus der Luft – zuweilen offen.

Bundeswehr geht mit einfachen Methoden gegen Spionage-Drohnen vor

Dennoch gestaltet sich die Beendigung dieser mutmaßlich von Russland gesteuerten Spionageaktivitäten als äußerst knifflig. Die Bundeswehr setzt auf schlichte, aber wirkungsvolle Methoden, um Spionage zu unterbinden. So werden Soldat:innen zu erhöhter Wachsamkeit gebrieft. Zudem werden vermehrt "Vorhaben in sichtgeschützten und/oder überdachten Bereichen durchgeführt".

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Sachsen-Anhalt, Klietz: Ukrainische Soldaten reinigen auf dem Truppenübungsplatz das Kanonenrohr eines Kampfpanzers.Bild: dpa / Klaus-Dietmar Gabbert

In verschiedenen Bundeswehrstandorten wie Wildflecken, Grafenwöhr, Idar-Oberstein und Altengrabow wurden Verdachtsfälle aktenkundig. Bisher kam es jedoch zu keiner Festnahme eines Drohnenpiloten in der Nähe eines Bundeswehrstandorts. Das Territoriale Führungskommando betont die Verantwortung der Bundeswehrangehörigen, Straftaten gegen die Bundeswehr zu verhindern und im Rahmen des Gesetzes Personen festzuhalten.

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Behörden arbeiten bei Kampf gegen Russland-Spionage zusammen

Die jüngste Zusammenarbeit der Landespolizeien von Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie der Bundespolizei zur Drohnenabwehr verdeutlicht den Ernst der Lage. Gemeinsam wurden verschiedene Drohnendetektions- und Abwehrsysteme getestet und das Zusammenspiel zwischen den Einsatzkräften erfolgreich geprobt.

In Deutschland unterliegt die Verwendung handelsüblicher Mini-Drohnen strengen rechtlichen Bestimmungen. Die Drohne muss stets in Sichtweite des Benutzers oder der Benutzerin bleiben. Drohnen mit Kamera müssen außerdem registriert werden, um Missbrauch vorzubeugen.

(Mit Material von dpa)

Sorge vor Urankatastrophe in Russland wächst

Russland steht in weiten Teilen unter Wasser. Die Frühjahrsflut soll nach Zählungen der Behörden bereits 18.000 Häuser unter Wasser gesetzt haben. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

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