
Rastislav Káčer kann mit Ungarns Haltung zum Krieg in der Ukraine wenig anfangen.Bild: AP / Andreea Alexandru
Russland
Ungarns rechtskonservativer Präsident Viktor Orbán äußert sich immer wieder kritisch gegenüber der Ukraine und subtil russlandfreundlich. Das führt zu Differenzen mit der Slowakei – deren Außenminister platzte nun der Kragen.
23.02.2023, 13:5623.02.2023, 13:56
Nico Conzett / watson.ch
Orbáns jüngste Aussagen
Der ungarische Präsident Viktor Orbán gibt sich immer wieder latent russlandfreundlich. Auch wenn Ungarn aufgrund der Zugehörigkeit und wirtschaftlichen Abhängigkeit von der Europäischen Union die Sanktionen dieser gegen Russland größtenteils mitträgt, äußert sich Orbán immer wieder kontrovers zum Krieg in der Ukraine. So bezeichnete er die Ukraine vor kurzem als "Niemandsland", oder erklärte, dass sich der Westen längst im Kriegszustand mit Russland befinden würde.
Gleichzeitig verweigert Ungarn Waffenlieferungen an die Ukraine und unterhält weiterhin enge Beziehungen zu Russland, insbesondere aufgrund der Sicherstellung der Energieversorgung im eigenen Land.

Viktor Orbán zeigt sich wenig unterstützungsfreudig bezüglich der Ukraine.Bild: AP / Denes Erdos
Die jüngsten Aussagen Orbáns sorgen nun für gröbere Verstimmungen mit den slowakischen Nachbarn. Am vergangenen Sonntag erklärte Orbán: "In der Ukraine findet der Krieg nicht zwischen Armeen, die man in Gut und Böse aufteilen kann, statt, sondern zwischen den Armeen zweier slawischer Länder, die einen bisher zeitlich und räumlich begrenzten Krieg führen", wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukranews schreibt. Dazu untermauerte Orbán seine Ansicht, wonach Europa aktiv gegen Russland in den Krieg ziehe.
Die Reaktion von Rastislav Káčer
Es sind genau diese Aussagen, die Rastislav Káčer, Außenminister der Slowakei, auf die Palme bringen. Káčer bezeichnet sie in einem Facebook-Post als "verabscheuungswürdig", "ekelhaft" und als "Schande".
Der slowakische Politiker wirft Orbán vor, in Ungarn eine Putin-freundliche Atmosphäre zu schüren. Und er hat Angst, dass in der Slowakei deshalb Kräfte mit ähnlichen Ansichten Auftrieb erhalten, wie er weiter schreibt.
Káčer spricht sich für einen klar proeuropäischen Kurs aus. "Wir sind Teil des Westens, der EU, der Nato. Wir sind ein Teil der entwickelten Welt. Ich will nicht, dass wir es wie Orbán machen. (…) Das wäre unser Untergang. "
"Für alle, die Frieden auf Kosten der Zerstörung der Ukraine wollen, habe ich nur eine Botschaft: F*** you!"
Rastislav Káčer, slowakischer Aussenminister
Er schließt seinen ausführlichen Post mit einer Botschaft an jene europäischen Stimmen, die Verhandlungen mit Wladimir Putin befürworten und einen Kompromiss zwischen den Kriegsparteien als sinnvoll erachten: "Für alle, die Frieden auf Kosten der Zerstörung der Ukraine wollen, habe ich nur eine Botschaft: F*** you!"

Der slowakische Aussenminister Rastislav Káčer.Bild: AP / Andreea Alexandru
Der geschichtliche Hintergrund
Die Beziehungen zwischen der Slowakei und ihrem Nachbarland Ungarn im Süden sind seit langem geschichtlich belastet. Während Jahrhunderten war die Slowakei Teil des ungarischen Großreichs, deren Könige die slowakische Bevölkerung nicht immer gut behandelten.
Auch nach der Abspaltung des Landes von Ungarn kam es zwischen den Nachbarn zu Spannungen. So unterstützte die ungarische Armee 1968 während des Prager Frühlings beispielsweise den Einmarsch sowjetischer Truppen in der Tschechoslowakei. Und auch seit die Slowakei 1993 ein komplett eigenständiges Land wurde, gab es immer wieder Streitigkeiten mit den Ungarn.
Diese haben sich zwar in den vergangenen Jahren ein wenig gelegt – doch nun sorgt die unterschiedliche Haltung der beiden Länder zum Krieg in der Ukraine für erneute Spannungen.
Donald Trump will in zwei Wochen bekannt geben, wer Tiktoks neue Eigentümer in den USA sein sollen. Mehrere Gruppen haben Interesse, vom Reddit-Mitgründer bis MrBeast. Doch die Entscheidung hängt nicht allein von Washington ab.
"By the way", sagte Donald Trump am Sonntag bei Fox News, habe man einen neuen Käufer für Tiktok gefunden. Genaueres könne er noch nicht sagen, mehr dazu in etwa zwei Wochen, nur so viel: Es handele sich um eine Gruppe "sehr reicher Leute". Er glaube, dass er "wahrscheinlich", die Zustimmung Chinas brauche, gehe aber davon aus, dass Präsident Xi Jinping das "wahrscheinlich" tun werde.