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Russland: Fällt Star-Propagandistin Putin in den Rücken?

30.07.2023, Russland, St. Petersburg: Auf diesem von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichten Foto hält Wladimir Putin, Präsident von Russland, eine Rede vor der g ...
Eine Reihe von russischen Journalist:innen verbreiten die Kreml-Propaganda von Wladimir Putin.Bild: Pool Sputnik Kremlin/AP / Alexander Kazakov
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Russland: Fällt Star-Propagandistin Putin in den Rücken?

01.08.2023, 19:08
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Der russische Angriffskrieg auf sein Nachbarland, die Ukraine, dauert mittlerweile rund 17 Monate an – sehr viel länger also, als es der russische Präsident Wladimir Putin wohl geplant hatte. Die Ukrainer:innen leisten Widerstand. Sie lassen sich ihr Land nicht wegnehmen.

Lange Zeit weigerte sich Putin, den Angriff als das zu benennen, was er ist: Einen Krieg. Seit diesem Jahr spricht aber auch er nicht mehr von einer "Militärischen Spezialoperation", wie es im vergangenen Jahr ganz Russland tun musste. Eine in Russland berühmte TV-Propagandistin findet nun besonders deutliche Worte, für den Krieg in der Ukraine – und die dürften Putin gar nicht gefallen.

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Propagandistin spricht Russland guten Willen ab

In einer russischen TV-Show erklärt Olga Skabeyeva, dass der russische Rückzug aus Kiew und Tschernihiw keineswegs mit humanitären Gesichtspunkten zusammengehangen habe. Die russischen Truppen hatten sich im März 2022 nach erbitterten Kämpfen aus dem Umfeld der ukrainischen Hauptstadt zurückgezogen. Das Massaker von Butscha, dem Kiewer Vorort, bleibt bis heute unvergessen. Die Umstände, erklärt Skabeyeva, hätten sich vor Ort dahingehend verändert, dass es besser war zu gehen.

Ein anderer Studiogast versucht Skabeyeva bei ihrer Einordnung zu unterbrechen, die Moderatorin lässt sich allerdings nicht abhalten. "Alle sachkundigen Menschen wissen, dass es sich dabei nicht um guten Willen handelte", sagt sie weiter. Die Ukrainer:innen hatten damals eine Gegenoffensive gestartet, um die Russen aus dem Umkreis Kiews zurückzudrängen. Offensichtlich mit Erfolg.

Skabeyeva stellt klar: "Als Humanist startest du keine 'Spezialoperation'". Anton Gerashchenko, ein ehemaliger Berater des ukrainischen Innenministeriums, zeigt sich überrascht von der "neuen Rhetorik" der Moderatorin. Unter seinem Tweet mit dem Video sammeln sich besorgte Stimmen, ob Skabeyeva wohl bald längere Zeit "im Urlaub" sein wird. "Sie sollte für eine Weile auf Tee und offene Fenster verzichten", rät ein anderer.

Ukrainische Gegenoffensive macht Lage dynamisch

Auch aktuell fährt die Ukraine eine große Gegenoffensive. Die Lage an der Front ist nun wieder dynamischer. Bei dem ukrainischen Vorstoß gehe es laut einem Bericht der "New York Times" darum, durch von Russland gelegte Minenfelder und andere Barrieren in Richtung Süden zur Stadt Tokmak und, wenn möglich, bis ins etwa 40 Kilometer von der Küste entfernte Melitopol vorzudringen.

Ziel sei es, die Landbrücke zwischen der russisch-besetzten Ukraine und der Halbinsel Krim zu durchtrennen oder zumindest so weit vorzurücken, dass die strategisch wichtige Halbinsel in Reichweite der ukrainischen Artillerie gerate. Der Vorstoß könne bei einem erfolgreichen Verlauf bis zu drei Wochen dauern, hieß es unter Berufung auf ukrainische Beamte weiter.

(Mit Material der dpa)

Sorge vor Urankatastrophe in Russland wächst

Russland steht in weiten Teilen unter Wasser. Die Frühjahrsflut soll nach Zählungen der Behörden bereits 18.000 Häuser unter Wasser gesetzt haben. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

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