Bilder von Jewgeni Prigoschin in bizarren Verkleidungen machten im Juli die Runde.Bild: Telegram / Gruppe Wagner
Russland
Viel hört man zurzeit nicht von ihm: Jewgeni Prigoschin. Nachdem er im Juni einen Aufstand in Russland angezettelt hatte, mit seinen Söldnern der Gruppe Wagner sogar dort einmarschierte und dann ins Exil ging, war der offizielle Telegram-Kanal des Söldner-Chefs erst einmal still.
Prigoschin ging zunächst nach Belarus, tauchte aber zwischenzeitlich immer mal wieder in Russland auf. Er nahm offenbar sogar an Putins Afrika-Konferenz im Juli teil.
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Um sein privates Militärunternehmen, der Wagner PMC, war es hingegen alles andere als still: In Belarus sollen sich mittlerweile rund 5000 Soldaten aufhalten. Angeblich trainieren sie das belarussische Militär, haben sich zudem an Grenzen etwa zu Polen, Lettland und Estland stationiert. Medienberichten zufolge strecken die Wagners nun auch ihre Fühler in die Nachbarländer aus und wollen dort neue "Mitarbeiter" ködern.
Dass die Söldner nun als Lehrer von Belarus gelten, feiern Anhänger:innen massiv. Vor allem im Telegram-Kanal der Gruppe selbst, sowie Kanälen, die sich ausschließlich mit Themen wie Prigoschin und den Wagners beschäftigen, wird ständig darüber berichtet. Und etwas sticht immer wieder besonders hervor: lustige Bilder und Andeutungen bezüglich Prigoschin – dem "Musiklehrer".
Es ist eine ganze Weile her, dass Bilder von Prigoschin in kuriosen Verkleidungen aufgetaucht sind. Als sich die Welt nach dem gescheiterten Putschversuch zum Beispiel fragte, wo er sich wohl nun befindet. Damals tauchten Bilder von Prigoschin, mit schlecht sitzenden Kunstbärten, in Sonnenbrille und anderen bizarren Verkleidungen auf.
Wagner-Gruppe: "Infiltriere Polen heute"
Einige Medien fragten sich etwa, ob der Kreml hinter den Veröffentlichungen steckt – um Prigoschins Ruf zu beschädigen. Zumindest tauchten die Fotografien etwa in kremlfreundlichen Telegramgruppen auf.
Brille, dunkelblonde Fransen und eine Cap: Prigoschin auf einem militärischen Umschlagplatz.Bild: Telegram / Gruppe Wagner
Prigoschin als Brillenträger mit Glatze und schlecht sitzendem Bart.Bild: Telegram / Gruppe Wagner
Das hält die Anhänger:innen und Fans der Gruppe Wagner allerdings nicht davon ab, diese Bilder weiterhin zu nutzen, und damit scherzhaft ihren weiterhin geliebten Anführer zu feiern.
So postete etwa der offizielle Wagner-Kanal am späten Donnerstagabend eines dieser Bilder und schrieb: "'Infiltriere Polen vor morgen', so lautete die erste Hausaufgabe des Musiklehrers im Wagner-Bildungszentrum."
Irrer Blick: Prigoschin wieder mit falschem Bart und Brille.Bild: Telegram / Gruppe Wagner
Prigoschin wird als der Lehrer des Jahres gefeiert. Gleichzeitig versteckt die Gruppe Wagner in dem "Witz" eine mehr als eindeutige Warnung: Polen soll vermutlich tatsächlich infiltriert werden. Entsprechende Flyer und Sticker sind bereits dort aufgetaucht. "Wir sind hier, schließt euch uns an" steht darauf – abgebildet ist der altbekannte Totenkopf, das Markenzeichen der Gruppe.
Prigoschin bekommt Liebe und Respekt von seinen Fans
Ein Kanal, der hauptsächlich Berichterstattungen über Prigoschin teilt, sammelte die Bilder und gab damit scherzhaft die "Nominierten für den Wettbewerb 'Lehrer des Jahres'" bekannt, der angeblich im November in Weißrussland stattfinden wird.
Palituch, Bart und Seitenscheitel. Dennoch sticht Prigoschins unverkennbares Gesicht deutlich hervor.Bild: Telegram / Gruppe Wagner
Und die Fans reagieren auf diese Nachrichten. Mit Stolz, Liebe für den Anführer, Respekt. "Ganz gleich, in welcher Form Jewgeni Wiktorowitschh dargestellt wird, er bleibt der beliebteste Lehrer", schreibt ein Nutzer etwa – gespickt mit mehreren roten Herzen.
Ein anderer ordnet den Bildern die seiner Meinung am besten passenden Berufsbezeichnungen zu: Sportlehrer, Lehrer für Informatik, Geschichtslehrer, Chemie, russische Literatur, Geografie. Und er schreibt: "Bald wird Jewgeni in Europa unterrichten müssen."
"Bravo Maestro", heißt es auch.
Diesmal in Grau: Prigoschins Persönlichkeiten kommen wohl auch aus unterschiedlichen Generationen. Bild: Telegram / Gruppe Wagner
Prigoschin selbst hat sich allerdings nie öffentlich zu diesen Fotos geäußert. Ob die Bilder echt oder fake sind, kann also bisher nicht zu 100 Prozent geprüft werden. Laut einer Fotoanalyse durch "The Guardian", könnten sie allerdings echt sein.
Die Küche ist ihr Revier. Hier zaubern sie Brot, Eintöpfe und Torten. Mit einer Schürze schützen sie ihre schönen Kleider; das Haar ist kunstvoll frisiert.