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Russland: CIA nennt Putin "Racheapostel" und wagt gruselige Prigoschin-Prognose

TOPSHOT - Russia's President Vladimir Putin addresses the nation in Moscow on June 26, 2023. Russian President Vladimir Putin said on June 26, 2023 that he gave an order to avoid bloodshed during ...
Die Wagner-Meuterei hat die Schwächen seines Systems verdeutlicht. Nun ist Wladimir Putin sauer.Bild: AFP / GAVRIIL GRIGOROV
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Russland: CIA nennt Putin "ultimativen Racheapostel" – droht Prigoschin der Tod?

22.07.2023, 09:18
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Wer erinnert sich noch an Alexander Litwinenko? Oder Anna Politkowskaja? Und was ist mit Sergej Skripal und seiner Tochter Julia? All diese Menschen wurden vergiftet. Und diese Aufzählung ist nur ein winziger Vorgeschmack: Tatsächlich ist die Liste der mysteriösen Opfer von Giftanschlägen, die zufällig Jahre zuvor den Kreml und seine Führung kritisiert hatten, bedeutend länger. Der wohl bekannteste Fall: Alexei Nawalny.

Diesem wurde das Nervengift Nowitschok in die Innenseite seiner Unterhose geschmiert. Er überlebte nur knapp.

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Die meisten Menschen, auf die der russische Präsident Wladimir Putin in irgendeiner Weise sauer ist oder war, kamen früher oder später unter mysteriösen Umständen ums Leben. Es dauerte immer eine Zeit lang, bis ihnen nach ihren "Taten" – also der kritischen Äußerung oder Ähnlichem – etwas zustieß.

Der US-amerikanische Geheimdienst CIA bezeichnete Putin nun als "ultimativen Racheapostel" und machte eine gruselige Prognose für das Schicksal Jewgeni Prigoschins.

Prigoschin ist der Chef der berüchtigten Söldner-Gruppe Wagner. Vor einem Monat stiftete er eine Meuterei an, besetzte kurzzeitig die russische Stadt Rostow und machte sich mit seinen Kämpfern auf in Richtung Moskau.

Wagner-Aufstand schadete Putins Image

Wie fragil das russische System, wie schwach die russische Verteidigung innerhalb des eigenen Landes ist – genau das hatte diese Meuterei aufgezeigt. Und Putins Image als angsteinflößender Diktator mächtig geschadet. Der Wagner-Aufstand hielt keine 24 Stunden. Prigoschin und Putin machten einen Deal.

24.06.2023, Russland, Rostow am Don: Mitglieder des Söldnergruppe Wagner bewachen einen Bereich, während andere ihren Panzer auf einen Lastwagen auf einer Straße in Rostow am Don laden, bevor sie eine ...
Wagner-Söldner marschieren durch die russische Stadt Rostow.Bild: Kommersant Publishing House / Vasily Deryugin

Doch der Chef des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA glaubt nicht daran, dass Prigoschins Schicksal damit gerettet sei. Der russische Präsident Wladimir Putin versucht, Zeit zu gewinnen, während er überlegt, wie er mit Jewgeni Prigozin verfahren soll, soll der Direktor der CIA, William Burns, auf dem Aspen Security Forum gesagt haben. BBC berichtete darüber.

Demnach meinte Burns, dass der russische Staatschef möglicherweise immer noch Vergeltung an Prigoschin üben will. "Was wir hier sehen, ist ein sehr komplizierter Tanz", wird der CIA-Chef zitiert.

Putin will Prigoschin von seiner Wagner-Gruppe trennen

Dass Putin daran arbeitet, die Söldnergruppe von Prigoschin zu trennen, ist weithin bekannt. Er machte kürzlich auch Generälen der Gruppe das Angebot, die neue Wagner-Gruppe zu leiten. Diese lehnten allerdings alle ab. Dass Putin die Gruppe von ihrem Anführer trennen will, machte auch CIA-Chef Burns noch einmal deutlich und erinnerte daran, dass die Söldner für die russische Führung in Ländern wie Afrika, Libyen und Syrien nach wie vor von Bedeutung seien.

ARCHIV - 27.10.2021, USA, Washington: CIA-Direktor William Burns sagt bei einer Anh�rung des Geheimdienstausschusses des Repr�sentantenhauses auf dem Capitol Hill zum Thema Vielfalt und Gleichberechti ...
CIA-Direktor William Burns warnt vor Putins Rachlust.Bild: AP / Jacquelyn Martin

Außerdem sagte der CIA-Chef, dass Putin möglicherweise mit der Rache an Prigoschin warten werde.

"Putin ist jemand, der im Allgemeinen glaubt, dass Rache ein Gericht ist, das am besten kalt serviert wird. Meiner Erfahrung nach ist Putin der ultimative Racheapostel, und es würde mich überraschen, wenn Prigoschin weiterer Vergeltung entgehen würde."

Nicht nur der US-Geheimdienst geht von einem künftigen Vergeltungsschlag aus. Schon zu Beginn des Monats deutete US-Präsident Joe Biden an, dass er sich einen Giftanschlag vorstellen könne. "Wenn ich er wäre, würde ich vorsichtig sein, was ich esse. Ich würde ein Auge auf meine Speisekarte werfen", hatte Biden scherzhaft gesagt.

Sorge vor Urankatastrophe in Russland wächst

Russland steht in weiten Teilen unter Wasser. Die Frühjahrsflut soll nach Zählungen der Behörden bereits 18.000 Häuser unter Wasser gesetzt haben. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

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