International
Russland

Nach Wagner-Aufstand: EU-Staatschef zweifelt nicht an Putins Macht

Russian President Vladimir Putin arrives to deliver a speech to the units of the Russian Defense Ministry, the Russian National Guard (Rosgvardiya), the Russian Interior Ministry, the Russian Federal  ...
Nach dem Wagner-Aufstand kommen Zweifel an der Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf. Doch ein europäischer Staatsmann glaubt offenbar weiter fest an den Kreml-Chef. Bild: Pool Sputnik Kremlin / Sergei Guneyev
Russland

Nach Wagner-Aufstand: Dieser EU-Staatschef zweifelt nicht an Putins Macht

27.06.2023, 14:50
Mehr «International»

Nach dem Wagner-Aufstand in Russland bröckelt das Image des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er galt als der "starke Anführer", der das russische Imperium mit harter Hand regiert.

Sein ehemals Verbündeter und Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zeigte Russland und der Welt allerdings: Putin ist nicht unantastbar und verliert offenbar an Kontrolle. Auch im Ausland wurde die 24-Stunden-Revolte mit Spannung verfolgt.

Members of the Wagner Group military company guard an area as other load their tank onto a truck on a street in Rostov-on-Don, Russia, Saturday, June 24, 2023, prior to leaving an area at the headquar ...
Die Wagner-Gruppe steuerte auf Moskau zu, doch ihr Chef Jewgeni Prigoschin brach die Meuterei überraschend ab. Bild: Kommersant Publishing House / Vasily Deryugin

Während Expert:innen davon ausgehen, dass Putin zunehmend geschwächt ist, glaubt ein EU-Staatschef weiter felsenfest an dessen Macht.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Wagner-Aufstand sei bedeutungslos gewesen

Putin werde auch 2024 noch Präsident sein: "Das ist die Realität", sagt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Der rechts-nationalistische Regierungschef sieht Putin durch den Putschversuch der Wagner-Söldner in keiner Weise geschwächt.

"Wenn jemand darauf spekuliert, dass Putin scheitern oder ersetzt werden könnte, dann versteht er das russische Volk und die russischen Machtstrukturen nicht", führt er aus.

BUDAPEST, HUNGARY - OCTOBER 30, 2019: Russia s President Vladimir Putin L and Hungary s Prime Minister Viktor Orban shake hands during a meeting at the Carmelite Monastery. Alexei Nikolsky/Russian Pre ...
Zwei, die sich verstehen: Wladimir Putin und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán.Bild: imago images / Alexei Nikolsky

Der Aufstand der Wagner-Truppen vom Samstag sei "ein Ereignis ohne größere Bedeutung", meint Orbán. Zudem sei es ein Zeichen von Stärke, dass die Angelegenheit binnen 24 Stunden geregelt worden sei.

Der ungarische Ministerpräsident begründet seine Auffassung damit, dass Putin populär und die Strukturen hinter ihm sehr fest verankert seien: "Sie basieren auf der Armee, dem Geheimdienst und der Polizei."

Russland sei ein "militärisch geprägtes Land" und könne mit Deutschland oder Ungarn nicht verglichen werden. Wer mit westlicher Logik zu verstehen versuche, wie Russland vorgehe, werde sich immer täuschen.

Auch sehe Orbán keinen Grund, Putin als Kriegsverbrecher zu verfolgen.

Orbán glaubt nicht an Sieg der Ukraine

"Wir können nach dem Krieg über Kriegsverbrechen sprechen." Jetzt gehe es um einen Waffenstillstand in der Ukraine und um Verhandlungen. Dafür müssten die Beteiligten an einen Tisch gebracht werden.

Einen militärischen Sieg der Ukraine gegen Russland hält Orbán für "unmöglich".

Er sagt:

"Das Problem ist, dass den Ukrainern die Soldaten früher ausgehen werden als den Russen. Und das wird am Ende der entscheidende Faktor sein."

Deshalb plädiere er "immer für Frieden, Frieden, Frieden". Anderenfalls werde das Land "riesige Mengen an Reichtum und viele Menschenleben verlieren" und es werde zu "unvorstellbarer Zerstörung kommen". Frieden bedeute gegenwärtig ein Waffenstillstand.

Der ungarische Regierungschef spricht der Ukraine zudem das alleinige Entscheidungsrecht über den Fortgang des Krieges ab: "Die Ukraine ist kein souveränes Land mehr. Sie haben kein Geld, sie haben keine Waffen. Sie können nur kämpfen, weil wir im Westen sie unterstützen."

Mit Nachdruck tritt Orbán Vorwürfen entgegen, ein Freund Putins zu sein: "Ich kämpfe für Ungarn. Ich kümmere mich nicht um Putin. Ich kümmere mich nicht um Russland. Ich kümmere mich um Ungarn."

Ungarn ist seit 2004 EU-Mitgliedstaat. Die EU verurteilt den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf. Demnach unterstützt die EU das überfallene Land etwa mit Waffen und Sanktionen gegen Russland.

(Mit Material der AFP)

Experte vermutet nach Angriff in Nahost: Iran ist in Israels "Falle" getappt

Es ist eine Nacht voller Angst, die in die Geschichte eingehen wird: In der Nacht zum Sonntag fliegen Raketen, Marschflugkörper und Drohnenschwärme vom Westen des Irans aus in Richtung des mehr als 1000 Kilometer entfernten Israels. Das israelische Militär verzeichnet weit über 300 Flugobjekte, von denen die Luftabwehr und verbündete Kräfte 99 Prozent abfangen können.

Zur Story