Der russische Finanzminister Anton Siluanow macht eine Ansage, die es in sich hat.Bild: imago images
Russland
27.10.2023, 07:4627.10.2023, 10:33
Derzeit beißt sich das russische Militär die Zähne an der Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine aus. Nach Angaben des ukrainischen Militärsprechers Oleksandr Stupun sind seit Beginn der feindlichen Offensive am 10. Oktober mehr als 5000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Russland habe auch bis zu 400 gepanzerte Fahrzeuge verloren.
Die Verluste steigen – gerade jetzt durch die schweren Kämpfe um Awdijiwka. "Hier findet eine Schlacht statt, in die der (russische) Feind seine Hauptkräfte wirft", schreibt der gut im Militär vernetzte Journalist Jurij Butussow bei Telegram.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Seit über 20 Monaten wehrt sich die Ukraine gegen die russische Invasion. Dabei wollte Russland das Land in wenigen Tagen mit einer sogenannten "militärischen Spezialoperation" einnehmen, wie es der Kreml selbst nennt. Fakt ist: Es herrscht Krieg, der auch die Ressourcen der Russen verschlingt.
Darauf reagiert wohl nun auch das russische Finanzministerium und macht eine schockierende Ankündigung.
Russlands Finanzminister verkündet Pläne bis 2024
Der russische Finanzminister Anton Siluanow verkündet: Russland wird seine Militärausgaben bis 2024 verdoppeln. "Die Gesamtausgaben für die Landesverteidigung werden im Vergleich zu den Vorjahren erheblich steigen. 29 Prozent aller Haushaltsausgaben sind heute für unsere Hauptaufgabe bestimmt – unseren Sieg zu sichern", sagt Siluanow.
Laut ihm waren vor der "besonderen Militäroperation" die Ausgaben für die Landesverteidigung nur halb so hoch – und zwar 14 Prozent der Haushaltsausgaben. Jetzt seien es 29 Prozent der Ausgaben. Und das in einem Land, in der die Armut laut Expertenstimmen stetig steigt.
Die Frage ist auch: Reicht das Budget für das Vorhaben?
Armut in Russland steigt
Schon im Januar musste das russische Finanzministerium Devisenreserven und Gold laut eines Berichts vom "Redaktionsnetzwerk Deutschland" verkaufen. Demnach klaffte im Haushalt eine Rekordlücke in Höhe von 23,1 Milliarden Euro. Angesichts dieser Lage warnt Harvard-Ökonom Ken Rogoff, Russland stürze in eine Armut, ähnlich wie Nordkorea, Venezuela oder Iran.
Knapp die Hälfte der Russen können sich mit ihrem Einkommen gerade so Nahrungsmittel und Kleidung kaufen. Das zeige das Credit-Suisse-Ranking 2022, schreibt das Hilfswerk "Caritas international". Bis heute sei die Mehrheit der russischen Bevölkerung arm und kämpfe ums Überleben – vor allem auf dem Land. Ihre Freude über die Verdopplung der Militärausgaben fällt demnach wohl eher klein aus.
(Mit Material der dpa)
Anfang des Jahres führte Günther Felßner noch als Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbands die Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung in Berlin an. Mit gelber Warnweste stand er an der Spitze von Traktor-Kolonnen und protestierte unter anderem gegen die Politik von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).